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Eröffnung Donnerstag, 18. September 2008, ab 19 Uhr

"Auch im Jahr Juche 97, das anderswo 2008 heißt, scheint Nordkorea wie von einem anderen Stern. Der 1994 verstorbene Große Führer Kim Il Sung regiert als Ewiger Präsident. Sein Sohn Kim Jong Il ist der Geliebte Führer. Schrill die Aufmärsche. Bis zu 20 Meter hoch die Statuen. Atemberaubend präzise die Massengymnastik. Wenig dringt nach Außen. Wenig dringt nach Innen. Nordkorea kreist um sich selbst. Nordkorea irritiert. Es bedroht die Nachbarn mit der Atombombe, kann seine Bevölkerung nicht ausreichend ernähren und betreibt geheime Straflager. Die wenigen tausend Besucher pro Jahr bekommen davon nichts mit. Das totalitäre Regime führt seine Gäste durch eine totale Staatsinszenierung." (Christoph Möskes) Die Ausstellung PjönjangPjönjang von Jenny Rosemeyer und Eva-Maria Wilde soll die private Reise der beiden Künstlerinnen durch Nordkorea im Jahr 2007 reflektieren. Dabei werden Außen- und Innenansichten auf Nordkorea präsentiert und längst festgelegte Positionen hinterfragt. Die Künstlerinnen werfen einen kritischen Blick auf die Konstruktion des Künstlers als Betrachter und seine Beziehung zur Gesellschaft sowie einen Rückblick auf die erfolgte Recherche. Die Ausstellung thematisiert die die umformung einer politischen ästhetik in eine subjektiv künstlerische. Es werden Werke gezeigt, die den eigentlichen Gegenstand der Betrachtung, das Land Nordkorea in seiner aktuellen und geschichtlichen Wiedersprüchlichkeit, umgebrochen in eine künstlerische Ästhetik reflektieren. In Objekten, Plastiken, Fotografien und Collagen stellen die Künstlerinnen ihren Blick auf das Land und seine Gesellschaft dar. Ergänzend werden einige Künstler mit bereits vorhandenen Arbeiten zu Nordkorea eingeladen. Für den Besucher der Ausstellung wird eine kleine Videothek mit originalem Filmmaterial aus Nordkorea und kritischen Dokumentationen über das Land aus den letzten Jahren zur Verfügung gestellt. Dazu wird Reiseliteratur und weiteres dokumentarisches Material zum Lesen präsentiert. So soll eine vom subjektiv künstlerischem Blick geprägte Ansicht des Landes, verbunden mit einer dokumentarischen Ebene, dem Besucher einen neuen Blick auf das Phänomen Nordkorea ermög-lichen. PjöngjangPjöngjang zeigt künstlerische Beiträge von: Arno Brandlhuber, Martin Eberle, Juliane Eirich, Hans-Christian Schink und Nicolai von Rosen (Future 7). Kuratiert wird die Ausstellung von Peter Lang, Berlin. Zur Ausstellungseröffnung am 18. September zeigen wir um 20 Uhr den Film Der Rote Stern - Alltag in Nordkorea (2006) von Bernd Girrbach und Elke Werry. Am 25. September um 19 Uhr findet in Studio 1 inmitten der Exponate eine Lesung von Jörg Friedrich aus seinem Buch Yalu. An den Ufern des dritten Weltkrieges (Propyläen-Verlag, 2008) statt.

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PjöngjangPjöngjang

mit Jenny Rosemeyer, Eva-Maria Wilde, Arno Brandlhuber, Martin Eberle, Juliane Eirich, Hans-Christian Schink, Nicolai von Rosen