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Pictopia - Festival neuer Figurenwelten wird weltweit zum ersten Mal umfassend das Phänomen der Piktogramme mit lebendigen Zügen zeigen und auch kontrovers betrachten. Im sogenannten „Character Design“ verselbständigen sich Piktogramme oder Tags, wie sie aus der Sprache der Graffiti-Sprayer bekannt sind, zu Puppen oder Figurinen. Diese vereinfachten, auf das Wesentliche reduzierten Figurendarstellungen revolutionieren seit der Jahrtausendwende weltweit die visuelle Kultur. Piktogramme mit lebendigen Zügen erfahren explosionsartige Verbreitung in digitalen Medien, Werbung und Kunst.

Mit einem Symposium, einer Konferenz sowie Film- und Performanceprogrammen und dem „Character Walk“, einem Parcours durch Projekträume und Produzentengalerien in Berlin, werden die unterschiedlichsten Aspekte der „Characters“ und ihrer „Community“ – Designer, Künstler, Zeichner und Wissenschaftler -, erkundet.

PICTOPIA ist eine Auseinandersetzung mit einer neuen globalen Entwicklung, die in Berlin eine wesentliche Initialzündung gefunden hat. Seit zehn Jahren verfolgt das Berliner Projekt Pictoplasma die Entwicklung des Character Design. Die Gründer Lars Denicke und Peter Thaler waren als erste dem Phänomen der reduzierten Figürlichkeit auf der Spur. Mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Veranstaltungen hat sich Pictoplasma in nur wenigen Jahren zu einer wichtigen internationalen Drehscheibe für Character Design entwickelt. Seit der 1. Pictoplasma Conference 2004 zieht das Projekt ein immer größeres Fachpublikum aus dem Ausland nach Berlin, die vierte Ausgabe lockte 2006 über 1.000 Besucher aus aller Welt nach Berlin. 2008 lockte Pictoplasma zahlreiche Besucher zu eigenen Festivals in Argentinien und New York.

Das Pictopia-Festival im Haus der Kulturen der Welt lädt zur spielerischen Auseinandersetzung mit dieser globalen Bildsprache ein. So genanntes Character Design remixt spielerisch so unterschiedliche Quellen wie Pop-Kultur, Folklore, Markenlogo und Comic. Damit spricht es Betrachter emotional und über kulturelle Grenzen hinweg an. Aber können abstrakte Zeichen diese Utopie einer globalen, visuellen Kommunikation auch einlösen?

Die Ausstellungshalle des Hauses der Kulturen der Welt sowie Foyer und Freiflächen rund um das Haus werden zum temporären Lebensraum der Characters. Dekonstruktion und Abstraktion und der spielerische Umgang mit der traditionellen Vorstellung von Kunst zeichnen PICTOPIA aus. Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Olaf Breuning , Friends With You , Tim Biskup , Boris Hoppek , Fons Schiedon , Ben Frost , Ian Stevenson oder Doudouboy .

Kuratoren von PICTOPIA sind Lars Denicke und Peter Thaler. Ein Katalog mit kritischen Beiträgen von Autoren, Wissenschaftlern, Kritikern und Kuratoren begleitet die Ausstellung und erscheint im projekteigenen Verlag Pictoplasma Publishing Berlin.

Auf der begleitenden Pictoplasma Conference zeigen Designer, Künstler und Animationsfilmemacher wie Klaus Haapaniemi , James Jarvis , Charles Glaubitz und AJ Fosik neueste Entwicklungen im Character Design.

Das die Konferenz begleitende, weltweit erste wissenschaftliche Symposium über reduzierte Figürlichkeit wird besonders die kulturellen, ästhetischen und marktwirtschaftlichen Einflüsse Japans auf die heutige, internationale figürliche Bildproduktion beleuchten und mit Analysen zur Verbreitung des „Hello-Kitty-Syndroms“ und der Robotik interessanten Gesprächsstoff liefern. Kunstwissenschaftlerin Verena Kuni (J.W. Goethe Universität, Frankfurt/Main), Informatiosdesigner Christoph Barntek , Geoffrey Long, Medientheoretiker am Massachussetts Institute of Technology, Cambridge und weitere Teilnehmer diskutieren über Ritual und Maske, Figuren als Mittler des Begehrens und darüber mit welchen menschlichen und kulturellen Grundschemata die Erfinder ihre Figuren, Icons, Piktogramme ausstatten.

PICTOPIA setzt sich vom 17. bis 21. März mit einem Rundgang in Projekträumen und Produzentengalerien rund um das Haus der Kulturen der Welt fort. Gezeigt werden Projekte und Arbeiten u.a. von François Chalet , den Absolventen der Parsons School of Design (New York) oder von Juan Pablo Cambariere .

Am 25. April tritt die Performance-Gruppe Gob Squad im Rahmen von Pictopia auf, die Tänzer Jared Gradinger und Angela Schubot zeigen eine Neuproduktion.

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Pictopia - Festival neuer Figurenwelten
Ausstellungen - Filmprogramme - Konferenz - Symposium

Kuratoren: Lars Denicke und Peter Thaler

Künstler: Olaf Breuning, Friends With You , Tim Biskup, Boris Hoppek, Fons Schiedon, Ben Frost, Ian Stevenson, Doudouboy , Klaus Haapaniemi, James Jarvis, Charles Glaubitz, AJ Fosik, Francois Chalet, Juan Pablo Cambariere