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Die Ausstellung Picha/Bilder – Zwischen Nairobi & Berlin zeigt Arbeiten von Berliner Künstlern und Werke von Kindern, die in Ostafrikas größtem Slum Kibera leben. Sie sind im Zusammenwirken mit den KünstlerInnen Zuzanna Czebatul, Zhivago Duncan, Andreas Golder, Amélie Grözinger, Markus Keibel, Caroline Kryzecki, Erik Schmidt, Pola Sieverding und Ulrich Wulff in Nairobi für den Verein One Fine Day entstanden.

Werke der KünstlerInnen werden den Arbeiten ihrer kenianischen SchülerInnen gegenübergestellt. So wird deutlich, wie im Prozess des Erlernens einer künstlerischen Technik und dem Hinzufügen der eigenen Imagination autarke Kunstwerke entstehen können. Zhivago Duncans Gestaltungsmittel Spraypaint, Erik Schmidts Frottage-Verfahren, Pola Sieverdings fotographischen Motive, Amélie Grözingers Falttechniken oder die durch Andreas Golder gelehrten Grundkenntnisse der Licht- und Schatten-Wiedergabe geraten durch die Kinder in eine eigene, nachvollziehbare Gestalt. Dabei zeigen Caroline Kryzecki, die mit Lineal und Kugelschreiber gezogene Linien zu dichten, moiréartigen Zeichnungen entwirft, oder Markus Keibel, der mit der Technik der Bricolage arbeitet, dass auch konzeptionelle Arbeitsweisen an Kinder vermittelbar sind. Der beidseitige kreative Zugewinn wird in den teils eigens für die Ausstellung hergestellten Arbeiten der zeitgenössischen KünstlerInnen deutlich. Sie sind als Ergebnis der Auseinandersetzung mit den ortsspezifischen Begebenheiten zu verstehen.

Die Ausstellung zeigt wie produktiv und wichtig die Vermittlung künstlerischer Werte an Kinder ist, die von kreativer Schulung ausgenommen sind – seit den 1990er Jahren sind sämtliche Kunstdisziplinen von den Lehrplänen kenianischer Schulen gestrichen.

Der gemeinnützige Verein One Fine Day e. V. wurde 2008 von Marie Steinmann-Tykwer und ihrem Mann Tom Tykwer gegründet und möchte helfen, die Leerstelle künstlerischer Schulung für Kinder aus den Slums in Nairobi zu schließen. Mit ihrem Engagement ermöglichen sie über 800 Kindern aus Kibera und Mathare den Zugang zu den Entdeckungsräumen des Schöpferischen. Wöchentlich findet der Unterricht in den Disziplinen Tanz, Ballett, Bildende Kunst, Theater, Musik, Zirkusakrobatik und Schreiben statt. Seit 2014 reisen KünstlerInnen aus Berlin mit der Kuratorin der Ausstellung Juliet Kothe nach Nairobi, um dort mit kenianischen Kindern und LehrerInnen gemeinsam in Workshops zu arbeiten.

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten von Kindern und KünstlerInnen können über den me Collectors Room erworben werden. Die Einnahmen kommen ausschließlich dem Verein One Fine Day zugute.