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Der Kunstraum Marion Scharmann beginnt das neue Jahr mit der Ausstellung »Photosynthese« von Martina Sauter und Lorenzo Pompa. Schwerpunkt der Galerie ist die grenzüberschreitende Fotografie und somit hat auch diese Gemeinschaftsausstellung das Konzept einer medialen Erweiterung. Die Galeriekünstlerin Martina Sauter wurde gebeten, einen Künstler einzuladen, der weder mit Fotografie noch mit Video arbeitet, um gemeinsam eine Ausstellung zu realisieren. Martina Sauter lud den italienischen Künstler Lorenzo Pompa ein, dessen künstlerisches Repertoire aus Skulptur, Malerei und Zeichnung besteht.

Martina Sauter setzt in ihren Werken Film und Fotografie in einen spannenden Dialog und untersucht dabei das Verhältnis von Fiktion und Wahrheit. Ein ausgewähltes Filmstill kombiniert sie hierfür mit dem fotografischen Abbild eines von ihr inszenierten oder aufgespürten Raumes. Die beiden Bildwelten verschmelzen zu einer neuen Bildgeschichte, obwohl sie durch reliefartig versetzte Bildträger stets auf Distanz bleiben. Martina Sauter schafft dadurch geheimnisvolle Raumperspektiven als auch neue Erzählräume. Die Künstlerin bedient sich dabei des Suspens, der Lichtführung, des Schnitts und der Montage. Gerade die Montage versteht Martina Sauter nicht nur filmisch als eine zeitliche Anneinaderreihung von Bildern, sondern auch räumlich, was durch die fotografische als auch reliefartige Inszenierung deutlich wird. Es entstehen erzählerische Arbeiten, die einen Sog in spannungsgeladene Räume entwickeln.

Anhand von Szenarien mit großformatigen raumgreifenden Skulpturen, Malerei und Zeichnung transformiert Lorenzo Pompa Räume. Während Martina Sauter aus einem Fundus von Filmbildern schöpft, bedient sich Lorenzo Pompa aus seiner ständig wachsenden Sammlung von Artefakten. Diese verbindet er mit klassischen Materialien und fügt somit konträre Formen zu einer neuen Einheit, die von der Ambivalenz lebt und Spannung erzeugt. Alltägliche Dinge verwandeln sich zu etwas neuem, Fremdartiges wird dem Betrachter näher gebracht. Die Präsenz der Arbeiten im Raum, ihre körperliche Gesamtwirkung auf den Betrachter aber auch das Zusammenspiel der Sinne, gerade des Tast- und Sehsinns, sind von zentraler Bedeutung. Die von der Oberflächengestaltung ausgehende Kraft fordert den Betrachter zum Anfassen, zum taktilen Überprüfen des Gesehenen heraus, Gewicht und Dimension der Werke veranlassen zum Überdenken der eigenen körperlichen Verortung im Raum. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Gattungen und der Einfluss von Objekten auf den Menschen sind die zentralen Punkte der künstlerischen Arbeit von Lorenzo Pompa.

Die Verknüpfung von Bildern und künstlerischen Medien liegt dem Werk beider Künstler zugrunde und bildet auch die Basis dieser Ausstellung. Neben Einzelwerken werden in der Ausstellung »Photosynthese« erstmals Gemeinschaftsarbeiten von Martina Sauter und Lorenzo Pompa vorgestellt.

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PHOTOSYNTHESE
Martina Sauter & Lorenzo Pompa