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Im Juni 2003 bestimmte eine unabhängige Fachjury den Hamburger Künstler Peter Piller als neuen Preisträger des Förderpreises zum Rubenspreis der Stadt Siegen.

Der 1968 in Fritzlar geborene und in Hamburg lebende Künstler Peter Piller legte in den vergangenen Jahren Bildarchive an, deren fotografische Motive aus unterschiedlichen Print- und digitalen Medien stammen. Sein Interesse gilt nicht der Fotoästhetik, sondern im Gegenteil der oftmals ungelenken und stereotypen Bildsprache, die sich in diesen Bildquellen manifestiert. Die von Piller zusammengetragenen und zu Gruppen geordneten Abbildungen vermitteln als Archiv ein neutrales, authentisches und zugleich ein kritisch hinterfragendes Bild der Alltagskultur. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Piller in den letzten Jahren durch vielzählige Ausstellungsbeteiligungen und Kunstpreise.

Neben dem Nachwuchsförderpreis der Stadt Siegen wurde der Künstler jüngst auch mit dem Kunstpreis „junger westen“ und dem Albert-Renger-Patzsch-Preis der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang Essen ausgezeichnet.

Peter Piller wird im Museum für Gegenwartskunst Siegen zur Verleihung des Rubensförderpreises erstmals einen Überblick über seine vielfältigen Arbeitsweisen geben, in denen Fotografie, Text und Zeichnung kongenial zusammengefasst sind. Im gesamten Untergeschoss des Altbaus stellt die Siegener Präsentation neue und repräsentative Sammlungsgebiete aus seinem Luftbildarchiv, dem Internet-Archiv und dem Archiv mit Zeitungsfotos vor. Sie zeigt darüber hinaus Pillers Fotos zum Thema „Auffälligkeiten zu Siedlung und Siedler während meiner Umwanderung des Ruhrgebietes“ sowie eine Auswahl an Zeichnungen, in denen der Künstler den Büroalltag kritisch und ironisch reflektiert.

Die Preisverleihung findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung, am Donnerstag, den 14. Oktober um 19.30 Uhr, statt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Frankfurter Verlag Revolver - Archiv für aktuelle Kunst.

Begleitend zum renommierten, bereits 1957 ins Leben gerufenen Rubenspreis der Stadt Siegen, der alle fünf Jahre eine Bildende Künstlerin / einen Bildenden Künstler für ihr / sein Lebenswerk auszeichnet – zuletzt 2002 als 10. Preisträgerin die österreichische Künstlerin Maria Lassnig – wurde der Förderpreiszum Rubenspreis der Stadt Siegen 1980 zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses gestiftet. Der Preis ist mit 2600€ dotiert und mit einer Ausstellung und einer Publikation verbunden. Ausgesucht werden die Förderpreisträger von einer sich jeweils neu konstituierenden fünfköpfigen Fachjury, die sich zusammensetzt aus Personen der Kunstkritik, des Museumswesens, der Lehre sowie der Bildenden Kunst.

Zur Fachjury des Förderpreises 2004 gehörten Prof. Thomas Bayrle (Künstler und Inhaber des Lehrstuhls für Freie Grafik an der Städelschule in Frankfurt a. M.), Dr. Barbara Engelbach (ehem. Künstlerische Leiterin des Museums für Gegenwartskunst Siegen, seit Mai 2004 Kustodin für Fotografie, Video und Neue Medien im Museum Ludwig in Köln), Renate Puvogel (Kunstkritikerin), Prof. Michel Sauer (Künstler und Inhaber des Lehrstuhls für Plastik an der Universität Siegen) und Susanne Titz (ehem. Künstlerische Leiterin des Kunstvereins Aachen, künftige Direktorin des Museums Abteiberg in Mönchengladbach).

Pressetext

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Peter Piller. Vorzüge der Absichtslosigkeit
Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen 2004