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Städte sind mehr als die Summe statischer Architekturen: Die Stadt entsteht performativ als Resultat von sozialen Prozessen und öffentlichen Aktionen. Von dieser Prämisse ausgehend fokussiert „Performing the City“ Städte in Asien, Europa und Amerika und reflektiert erstmals in einem ausholenden Überblick das Verhältnis von performativer Kunst und Stadt. Dabei steht der performative Urbanismus der 60er und 70er Jahre im Zentrum:

Unter institutions- und gesellschaftskritischen Vorzeichen begaben sich KünstlerInnen auf die Straße als Ort leibhaftiger und idealiter demokratischer Öffentlichkeit. Getragen von der avantgardistischen Utopie einer Versöhnung von „Kunst und Leben“ setzten sie anstelle des Objektcharakters der Kunst die Personen gebundene Aktion. Dabei eröffnete sich ein Spektrum von konzeptualistischer und Körper betont aktionistischer, von spielerisch interventionistischer und dezidiert politischer Kunst.

Mit Happenings, Aktionen, Performances und Interventionen setzt sich der performative Urbanismus über nationale und kontinentale Grenzen hinweg und äußert sich doch von Stadt zu Stadt verschieden. Er ereignet sich in einem Klima des gesellschaftlichen Aufbruchs und verbindet sich immer wieder mit den emanzipatorischen Bewegungen der 60er und 70er Jahre, die in Überwindung traditioneller Hierarchien, gesellschaftlicher Erstarrungen und politischer Repressionen auf eine Demokratisierung der Gesellschaft zielen.

Das von dem Münchner Kunsttheoretiker Heinz Schütz kuratierte Projekt schlägt eine Brücke von Asien über Europa nach Amerika und richtet den Blick über die Kunstzentren hinaus auch auf Städte, die gewöhnlich an die kunsthistorische Peripherie gedrängt werden. Vorgestellt werden Aktivitäten im Stadtraum von Tokio, Seoul, Moskau, Ljubljana, Neapel, München, Berlin, Paris, São Paulo, New York und Mexiko Stadt.

„Performing the City“ leistet einen Beitrag zur globalen Geschichte performativer Kunst, zur Kunst-im-öffentlichen-Raum-Debatte und zur Auseinandersetzung mit dem Kritizismus und Utopismus der 60er / 70er Jahre.

Die Ausstellung in der Lothringer 13 dokumentiert die Aktionen im Rahmen einer Soundinstallation mit eigens entworfenen Stadt-Atlanten, mit Videointerviews und Künstlerfilmen aus den 60 /70er Jahren. Die graphische Gestaltung der Ausstellung stammt von Richard Ferkl (Wien), die Soundinstallation von Alcuin Ai, die Filmbearbeitung von Michal Kosakowski und von Zinaida Starodubtseva / Oleg Beloglazov für Moskau.

Die Ausstellung wandert im Dezember 2008 in den Palazzo delle Art Napoli (PAN), im Januar ins Centro Cultural São Paulo (CCSP) und im April nach Paris ins Institut national d’histoire de l’art (INHA).

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PERFORMING THE CITY
Kunst Aktionismus im Stadt Raum 60er und 70er Jahre
Kurator: Heinz Schütz

Künstler: Vito Acconci, Jose Roberto Aguilar, Akasegawa Genpei, Yuri Albert, Michael Asher, Joseph Beuys, Alain Bizos, Augusto Boal, Giannetto Bravi, George Brecht, Stuart Brisley, Trisha Brown, James Lee Byars, Andre Cadere, Flavio de Carvalho, Lygia Clark, Jürgen Claus, Asdrubal Colmenarez, Carlos Cruz-Diez, Riccardo Dalisi, Guy Debord, Braco Dimitrijevic, Gino de Dominicis, Otto Dressler, Felipe Ehrenberg, Herve Fischer, Wolfgang Flatz, Alain Fleischer, Fred Forest, Gruppe Geflecht , Barbara Hammann, Michael Heizer, Lynn Hershman, Hi Red Center , Jene Highstein, Pierre-Alain Hubert, Ernesto Jannini, Mimmo Jodice, Joan Jonas, Kang Kuk-Jin, Allan Kaprow, Yoshihiro Kato, Kim Jumsun, Alison Knowles, Yayoi Kusama, Leonid Lamm, Jean-Jacques Lebel, Seung Taek Lee, Lee Kun-Yong, Nelson Leirner, Igor Makarevich, Renato Mambor, Jonier Marin, Claudio Massini, Yutaka Matsuzawa, Gordon Matta-Clark, Bruce McLean, Dieter Meier, Silvio Merlino, Annette Messager, Mikyung Kim, Tania Mouraud, Saburo Murakami, Hiroshi Nakamura, Natsuyuki Nakanishi, David Nez, Hermann Nitsch, Lev Nussberg, Hélio Oiticica, Yoko Ono, Gina Pane, Julio Le Parc, Claude Pasquer, Kurt Petz, Pino Poggi, Pierre Restany, Klaus Rinke, Mimmo Rotella, Werner Ruhnau, Niki de Saint Phalle, Andraz Salamun, Günter Saree, Nobuo Sekine, Shozo Shimamoto, Ushio Shinohara, Mieko Shiomi, Kazuo Shiraga, Regina Silveira, Genilson Soares, Gruppe SPUR , Stelarc , Jiro Takamatsu, Yutaka Takanashi, Jean Tinguely, Wolf Vostell, Alexander Yulikov, Vadim Zakharov, Giuseppe Zevola