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Roter Teppich, schwarzer Teer! Material und Formgebung! Das ist der Stoff, aus dem Peggy Buth ihre Arbeiten entstehen lässt. Dabei eignet sie sich Symbole der öffentlichen Repräsentation wie den Roten Teppich oder das Monument an, um sie mit ihren subjektiv-emotionalen Gesten zu überschreiben. Beobachten und Hinnehmen ist nicht ihre Sache: Oberflächen werden mit Teer verschlossen, andere wiederum durch Einritzungen und Einbrennungen aufgebrochen. Dieser künstlerische Akt der Beschichtung und Freilegung lässt sich nicht auf den eines ironischen Kommentars reduzieren: Es entsteht ein Austausch gängiger Vorstellungen von Repräsentation und Exklusion, von Hoheitsansprüchen und Bedeutungsaufladungen, die Peggy Buth mit den Mitteln des Zitats zur Diskussion stellt. Die eingeschriebenen Spuren behaupten ihren ästhetischen Eigenwillen, der die Ausgangsmaterialien verwandelt - in kraftvolle Objekte zwischen Skulptur und Bild.

Dirk Scheidt instrumentalisiert in seinen Fotografien ähnlich vertraute Motive und Setzungen: er bringt die klassischen Vorstellungen von Pflanzenwelt und Landschaftsformation aus dem Gleichgewicht, hinterfragt ihre Präsentation und deren Wirkung. Dann greift er ein: durch seine Inszenierung kippt er nicht nur deren Motive, sondern auch ihre vertrauten Kontexte. Wüstenbilder entstehen im Studio, fangen den Makrokosmos auf kleinster Fläche ein.

Natur wird in seinen Arbeiten der ultimativen Transformation unterworfen: das Ziel der vollkommenen Kontrolle scheint erreicht. Dirk Scheidt bietet zunächst das scheinbar Immer-schon-Gesehene an, um dann ein umso größeres Aufmerken zu bewirken.

Was passiert also, wenn Wüste zu einem Sandhäufchen im Studio mutiert, Kresse als Treppenhausschmuck endet und Topfpflanzen gegen menschliche Kultivierungsversuche rebellieren?

Pressetext

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Peggy Buth / Dirk Scheidt