Pool Gallery, Berlin

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TAR / Teer – die Antidroge.

In der Umgangssprache bezeichnet TAR eigentlich eine der härtesten Drogen, das Heroin.

Für den amerikanischen Fotografen Patrick Hoelck indes bedeutete TAR zugleich Nahtoderfahrung und glückliche Wiederauferstehung.

Die Arbeit an der Fotoserie TAR rettete sein Leben, holte ihn gewissermaßen aus der Unterwelt in die Nüchternheit des Seins – und in die zeitgenössische Fotografie.

Bereits als Teenager arbeitete Hoelck in der Werbe- und Popmusikbranche, einem lukrativen Geschäft.

Aber die Besessenheit nach technischer und ästhetischer Perfektion innerhalb der Branche, entfachte in Hoelck bald das Verlangen nach mehr Authentizität, nach dem wirklich Schönem.

Seine Bewunderung für die Unvollkommenheit, die jedem Menschen und auch jeder Technik anhaftet, wurde ausschlaggebend für seine Arbeit. Hoelck entwickelte aus dem Unperfekten eine anspruchsvolle Meisterhaftigkeit innerhalb der analogen technischen Möglichkeiten.

Ende der 90er Jahre, in der Perfektion ein wesentliches Merkmal der Kunstfotografie war, ging Hoelck einen bemerkenswerten Schritt in die entgegengesetzte Richtung. Das Abweichen vom herkömmlichen Modediktat wurde zu seinem eigenen Maßstab und Charakteristikum, sowohl in der Serie TAR als auch in der folgenden Serie HOTEL.

Eine besondere Dunkelheit in Hoelck's Werk verweist auf eine Wirklichkeit, die nichts verzerren oder beschönigen möchte.

Hoelck präsentiert seine Subjekte genau so, wie sie sich vor der Kamera geben. Sie dürfen zeigen, wer sie sind, wer sie gern sein möchten und auch wie sie sich selbst lieben.

Die sich daraus kristallisierende, reale und ungeschliffene Sinnlichkeit, weiß Hoelck in seinen Bildern einzufangen.

Man könnte meinen, dass die Wirklichkeit der Fokus in Hoelck's Fotoserien TAR und HOTEL sei, zumal es weder eines Stylings, Set-Designs noch einer Bildnachbearbeitung bedarf. Das Einzige was es gibt, sind reale Menschen vor einer realen Kamera auf realem Filmmaterial.

Indem er seine eigene Unvollkommenheit als Künstler und die seiner Models und Bilder akzeptiert, indem er ihre wahre Schönheit erkennt, genau darin liegt die grösste Inspiration und der stärkste Katalysator für sein Weg-Vom-Straßen-TAR hin zu seinem TAR-Projekt und darüber hinaus.

TAR ist Patrick Hoelck's erste Soloausstellung in Berlin. Er lebt und arbeitet in Los Angeles und New York.

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Patrick Hoelck
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