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Laß rauschen, Lieb, laß rauschen,
Ich weiß nicht, wie mir wird,
Die Bächlein immer rauschen,
Und keines sich verirrt. (*)

In seiner Einzelausstellung Rauschabstand, die vom 15. Jänner bis zum 5. März 2016 in der Galerie Michaela Stock zu sehen ist, unternimmt der Künstler Patrick Baumüller den Versuch über den Begriff der Störgröße (das Rauschen) die Erscheinung von einer sogenannten Klarheit in Bild, Objekt und Ton zu verorten.
Dem Topos des Rauschens, von seiner technologischen Ökonomie über dessen täglicher Wahrnehmung bis hin zur ekstatischen Illusion wird mit exemplarischen Arbeiten eine fragmentarische Dekonstruktion des Rauschbegriffes gegenübergestellt. Ob das tatsächliche Rauschen oder das imaginäre Durcheinander zur Sprache kommt, kann der Rezipient selbst erkunden, indem er in einen Bereich der Differenzierungen in unserer Welt von "Maxima und Minima" geleitet wird. Gesellschaftliche Verflechtungen und sozio-kulturelle "Spektakel" liefern dem Künstler divergente Evaluierungsextrakte, welche er in unterschiedlichen Disziplinen darbietet. Dabei begibt er sich bisweilen auf das unwegsame Gelände der menschlichen Existenz und hinterleuchtet seine Gedanken mit einem gewissen Maß an Ironie im künstlerisch-analytischen Seziersaal des White Cube.

Dr. Rudolf Elmhorst
Göttingen, Dez. 2015

(*) Ausschnitt aus dem Gedicht "Lass rauschen Lieb, lass rauschen" (Volksliedgut, Autor unbekannt)
Aus der Liedersammlung "Des Knaben Wunderhorn" , 3 Bde., 1808