press release only in german

Eröffnung: Sa. 23. Februar, ab 16 Uhr

Pressetext:

Die Galerie Thomas Zander zeigt "Parks and Trees" - eine Ausstellung mit Fotografien von Eugène Atget und Lee Friedlander. Anlass für die Ausstellung bot die einmalige Gelegenheit, Originalabzüge von Atget aus der Abbott-Levy Sammlung des Museum of Modern Art, New York zu erwerben. Mit eindrucksvollen s/w Aufnahmen von Parklandschaften, Waldstücken und Blumenstillleben werden Fotografien aus dem Bereich der Natur gezeigt, einem Thema, dem sich Atget wie auch Friedlander in ihrem Spätwerk gewidmet haben.

Der Franzose Eugène Atget (1857-1927) zählt unbestritten zu den wichtigsten Fotografen über seine Zeit hinaus, da er die klassische Fotografie mit seinem künstlerischen Anspruch in die Moderne geführt hat. Im Mittelpunkt seines Oeuvres stehen unverwechselbare pittoreske Ansichten von Paris. Serien wie Le vieux Paris und Paris pittoresques, in welchen Atget Straßenszenen und Stadtviertel in Paris mit einer 18 x 24 cm Kamera abbildete, werden zu berühmten Zeitdokumentationen. Mit einer unerschöpflichen Vielfalt an Motiven und einer eigenständigen Bildsprache geht Atget jedoch über die klassische Dokumentarfotografie hinaus und wird auch als Begründer der Konzeptfotografie bezeichnet. Spätestens ab den 1920er Jahren beeinflusste Atget nachhaltig die damalige Kunstszene und wird nicht nur zum wichtigen Vorbild und zur Inspirationsquelle für FotografInnen seiner Zeit, sondern auch für nachfolgende Künstlergenerationen. Neben Lee Friedlander gibt es eine Vielzahl von zeitgenössischen Fotografen wie Stephen Shore, Garry Winogrand, Henry Wessel oder Bernd und Hilla Becher, die sich in ihrem Werk auf Atget beziehen. In seinen letzten Lebensjahren lernte Atget die damals noch junge Fotografin Berenice Abbott kennen, die nach seinem Tod im Jahre 1927 die Sammlung von seinem Nachlass erwarb und diese später, zusammen mit dem amerikanischen Kunsthändler Julien Levy, dem Museum of Modern Art in New York veräußerte. Abbott ist es ebenfalls zu verdanken, dass Atget posthum jener Stellenwert zu Teil wurde, den er zu seinen Lebzeiten nicht mehr erlangte.

Lee Friedlander (geb. 1934) ist mit s/w Dokumentaraufnahmen von amerikanischen Straßenszenen bekannt geworden und gilt als kritischer Chronist des American Way of Life. Als einer der wichtigsten Vertreter der Street Photography bildet er Menschen in urbanen Situationen ab und spiegelt damit das entfremdete moderne Leben wieder. Neben Stadt- und Straßenszenen wendet sich Friedlander auch anderen Genres wie dem Akt, dem Selbstporträt oder der Landschaft bzw. dem Naturstillleben zu; letztere sind in der Ausstellung zu sehen. Großen Einfluss auf Friedlanders künstlerisches Schaffen nimmt Eugène Atget ein. Es ist vor allem die Motivation, sich mit dem direkten Lebensraum auseinander zu setzen, die zum gemeinsamen Motor für die Tätigkeit beider Fotografen wird.

Friedlanders Arbeiten sind in bedeutenden Sammlungen, u. a. im Metropolitan Museum of Art, New York vertreten. Zudem findet sein Werk mit zahlreichen Publikationen und internationalen Ausstellungen große Anerkennung. Viel Aufmerksamkeit erreichte der amerikanische Fotograf bereits 1967 mit der Ausstellung New Documents im Museum of Modern Art, New York, an der Seite von Diane Arbus und Garry Winogrand. Eine große Retrospektive mit Werken aus den Jahren 1956 bis 2004 zeigte das Haus der Kunst 2005/2006 in München, organisiert von Peter Galassi, Chief Curator, Department of Photography des Museum of Modern Art. Das MoMA nahm bereits 1964 Friedlanders Werke in seine Sammlung auf und präsentiert seither umfangreiche Einzel- und Wanderausstellungen weltweit. Ausgezeichnet wurde der Fotograf u. a. 2005 mit dem Internationalen Preis für Fotografie von der Hasselblad-Stiftung, Göteborg, Schweden. Friedlander lebt und arbeitet in New City, USA.

Die Ausstellung begleitet ein Katalog mit einem Text von Freddy Langer und einem Vorwort von Thomas Zander.

only in german

PARKS and TREES
Eugène Atget & Lee Friedlander