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Parallax Trading
10.04.2019 - 18.05.2019
Eröffnung: 09.04.2019 19:00

mit Eva Engelbert, Yuki Higashino, Yukari Inoue, Nathalie Koger, mamoru, Michikazu Matsune, Ralo Mayer, Fuyuka Shindo, Kanako Tada, Anna Witt

kuratiert von Miwa Negoro (Curator in Residence, studio das weisse haus)

Die Gruppenausstellung „Parallax Trading“ zeigt Arbeiten von Künstler/innen aus Österreich und Japan, die in ihrer künstlerischen Praxis die Bildung von kultureller Identität, unsichtbaren Grenzen und Kategorien wie Nationalität, Rasse und Geschlecht untersuchen. In Videoarbeiten, Fotografien, Installationen und Performances verweben die Künstler/innen historische Fragmente zu einer alternativen Geschichte, verfolgen persönliche Erlebnisse und an einen bestimmten Ort gebundene Erinnerungen, dabei transformieren sie bestehende Strukturen, um neue Ausdrucksformen zu finden.

Die Ausstellung zeigt verschiedene Aspekte der Beziehung von Japan und Österreich, die durch die turbulente Zeitgeschichte geprägt mit den aktuellen gesellschaftspolitischen Situationen in den beiden Ländern in Verbindung stehen. Auf der einen Seite schafft die Vorstellung vom dem Unbekannten eine Fantasie, einen Mythos oder ein Stereotyp, auf der anderen Seite erlaubt diese, eine dominante Norm aufzuheben und Geschichten neu zu erzählen, um schließlich mehrere Interpretationen zu generieren. Die Vermittlung von Narrativen und Wissen hält unsere Perspektiven lebendig und dynamisch.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich metaphorisch auf die diplomatischen Beziehungen. Seit der Prähistorie ist der Handel eine kommunikative Angelegenheit, und hat die Komplexität der heutigen Welt konstruiert, indem er Kapital, Rohstoffe, Arbeit, Geld und Wissen zum Zirkulieren brachte. Vor dem Hintergrund der Migration kann die kulturelle Identität nicht mehr durch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Nationalstaat artikuliert werden. Innerhalb einer Gesellschaft koexistieren unterschiedliche Gruppen und Individuen, daher ist auch die Dynamik des kulturellen Austauschs prägend für die Identität eines Ortes. Eine normative Wissensproduktion schafft jedoch immer wieder einen subjektiven Filter des Blicks, der versucht, bestimmte Gruppen zu identifizieren. Wie können wir miteinander kommunizieren und wie können wir auf einer gemeinsamen Basis aufbauen, die die Existenz von Machtstrukturen aus dem Weg räumen konnte?

Die Ausstellung wurde anlässlich der 150 Jahre der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Japan geplant.