Atelier Augarten, Wien

TBA21 - THYSSEN-BORNEMISZA AUGARTEN | Scherzergasse 1a
A-1020 Vienna

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artist / participant

curator

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Es war 1967, als sein erstes flug-fähiges Gerät entstand. Seit diesem Jahr entwarf Panamarenko zahlreiche Prototypen der Luftfahrt: Flugboote, propellerbetriebene Raumkapseln, magnetisierte Untertassen, eingliedrige Insekten oder schwebende Schirme. Panamarenko ist kreativer Ingenieur, Forscher und Bastler, vor allem aber Künstler, der die Möglichkeitsform von Ideen ergreift, um sie spielerisch und satirisch zu testen.

“Mich verbindet nichts mit jenen Künstlern, welche Maschinen herstellen, die zwei oder drei ästhetische Bewegungen ausführen. Was mich interessiert, das sind die Kraftverhältnisse zwischen den Dingen, die Materialien, die verwendet werden müssen, um eine Apparatur lebensfähig zu machen, und die außerdem die Form determinieren. Wenn ich beispielsweise ein Flugzeug konstruiere, muss dessen Gesamtheit so leicht wie nur möglich sein, und schließlich ergibt sich dann etwas, von dem ich zu Beginn nicht die geringste Vorstellung hatte, und dies ist denn auch oft viel schöner als alles, was ich je hätte ersinnen können."

Panamarenko (geb.1940) ist berühmt geworden als poetischer Ingenieur von flugtauglichen Maschinen und schwerelosen Apparaturen. Als Künstler betreibt er seit dem Ende der 60er Jahre umfangreiche Forschungen im Bereich der Technik, Mathematik und Physik. Über viele Skizzen, Studien und Berechnungen wird der Beweis angetreten, dass ein “MS" (Panamarenkos Einheit für eine Menschenstärke) ausreicht, um sich in die Lüfte zu erheben und die Gravitation außer Kraft zu setzen. So entstehen die kuriosesten Gefährte: rasende Jets, propellerbetriebene Insekten, riesige Luftschiffe, schwebende Schirme, Dschungel-Autos, magnetische Untertassen und sogar fliegende Teppiche.

Im Atelier Augarten ist eine Auswahl an Multiples zu sehen. Zahlreiche Grafiken, Poster, Bücher, Fotos und Modelle geben einen konzentrierten Überblick über alle wichtigen Perioden des bizarren Schaffens. Besonders attraktiv sind die zahlreichen kleinen, zum Teil funktionsfähigen Modelle, die in Vitrinen des 19. Jahrhunderts aufbewahrt sind. Die Schaukästen unterstützen die Atmosphäre einer fröhlichen Technik, die sich freiwillig an den Anfang ihrer eigenen Entwicklung zurück versetzt, um utopisch und zukunftsgerichtet werden zu können.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem MuHKA - Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen