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Mit einer Auswahl von rund 50 graphischen Blättern und einigen Gemälden gibt die Ausstellung „Pablo Picasso. Frauen“ einen Einblick in einen der wichtigsten Themenkomplexe im Schaffen des spanischen Künstlers: Die Auseinandersetzung mit dem Bild der Frau. Ist in den vergangenen Jahren viel über das Verhältnis Picassos zu seinen Frauen, Freundinnen und Geliebten geschrieben worden, so lenkt die Ausstellung die Aufmerksamkeit zurück auf die Bildfindungen, die unterschiedlichen Auffassungen der Figur, das Prinzip der Variation, das besonders im graphischen Werk von großer Bedeutung ist, und den Stilwechsel, den Picasso als erster Künstler als Stilprinzip verstanden wissen wollte.

Die Ausstellung spannt einen Bogen, der fast die gesamte Schaffenszeit Picassos umfasst, der 1881 in Málaga geboren wurde und 1973 in Mougins starb. „La Danse barbare (devant Salomé et Hérode)“ aus der 1913 gedruckten Serie „Les Saltimbanques“, zu der Picasso die Radierungen bereits 1904/05 angefertigt hatte, eröffnet die Schau. Hat hier die Aktdarstellung einer mageren alten Frau, die im Zentrum der Tanzszene steht fast karikaturhafte Züge, so prägt die Körperauffassung der 1910 entstandenen „Madame Lèonie“ die kubistische Bildsprache. Einen Hinweis darauf, dass Picasso eine Fragestellung in den verschiedensten Medien durchdeklinierte, zeigt die die aus geometrisierenden Einzelformen zusammen gesetzte „Figure“ von 1929, die zeitgleich mit Skulpturenentwürfen entsteht. Anhand von vier Beispielen aus der umfassenden Werkserie „Femme au fauteuil“ aus dem Jahre 1949 führt die Ausstellung vor, wie Picasso ein Motiv, die Frau im Sessel, immer wieder variiert und dabei die Möglichkeiten ausschöpft, die gerade die graphischen Drucktechniken bieten. Einer der schönsten Farbholzschnitte Picassos ist die „Frauenbüste nach Lucas Cranach d. J.“ von 1958, welche die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Tradition dokumentiert.

Die kleine Präsentation zeigt Radierungen, Lithographien und Linolschnitte aus dem Besitz des Museums der Moderne, aus der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, der Albertina Wien, sowie von Privatleihgebern. Einige Gemälde, die dem Museum der Moderne Salzburg von der R. & H. Batliner Art Foundation als Dauerleihgaben überlassen wurden, ermöglichen es darüber hinaus die Auseinandersetzung Pablo Picassos mit Bild der Frau auch im Medium der Malerei beispielhaft nachzuvollziehen. So zeigen etwa die Gemälde „Portrait de femme au chapeau vert“ von 1947 oder „Nu assis dans un fauteuil“ von 1963 wie – trotz nachvollziehbarer Parallelen zur graphischen Serie „Femme au fauteuil“ aus den späten 40er Jahren – der Künstler dem Bild der Frau stets neue Facetten abgewinnt.

„Pablo Picasso. Frauen“ wird im Museum der Moderne Salzburg parallel zur Ausstellung „George Condo. One Hundred Women. Retrospektive“ gezeigt, um den Besuchern die Möglichkeit zu bieten, die Formfindungen des zeitgenössischen amerikanischen Künstlers in einem kunsthistorischen Kontext zu sehen und zugleich Verwandtschaften und Unterschiede im Umgang mit dem Thema der Frauenfigur zu entdecken.

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Pablo Picasso. Frauen
rund 50 graphische Blätter und einige Gemälde
Mönchsberg