press release only in german

Die Unternehmen im Ruhrgebiet führen eine Tradition fort, die der Kunstsammler und Begründer des Folkwang-Gedankens, Karl Ernst Osthaus, zu Beginn des letzten Jahrhunderts anstieß. Sein Ziel war es, im Industrieraum Ruhr die kulturelle Entwicklung zu fördern und damit "einen Stützpunkt künstlerischen Lebens im westlichen Industriebezirk zu schaffen".

Osthaus' Utopie wurde Wirklichkeit, heute stellt die Metropole Ruhr eine einzigartige, reiche Kunstlandschaft dar. Herausragende Meisterwerke aller wichtigen Kunstrichtungen finden sich nicht nur in den Museen der Region, sondern auch in den Sammlungen von Privatleuten und Unternehmen. Die "Unternehmensgalerie RUHR", die der Verein pro Ruhrgebiet und das Kunstmuseum Bochum initiiert haben, zeigt exemplarisch die Sammelvielfalt in den Unternehmen.

Erstmals werden Kunstwerke zusammengeführt und dem Kunstpublikum zugänglich gemacht, die sonst auf Vorstandsetagen, in Konferenzräumen und Unternehmensfluren nur den jeweiligen Besuchern vorbehalten sind. Der Bogen spannt sich durch die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, wobei zwar die Malerei eine herausragende Rolle spielt, aber auch andere Medien und außereuropäische Kulturzeugnisse berücksichtigt sind.

Die inhaltliche Bandbreite reicht von der Malerei des Expressionismus, Surrealismus über die des Informel, des abstrakten Expressionismus, bis in die Gegenwartskunst wie Leipziger Schule oder aktuelle amerikanische Positionen. Die Fotografie ist mit Beispielen von Bernd und Hilla Becher und deren Schülern in Unternehmen des Ruhrgebiets vertreten. Gattungen und Medien wie Graphik, Bildhauerei oder Video werden ebenfalls auf hohem künstlerischem Niveau gesammelt.

Ein Kuratorium, das sich neben dem Kurator der Ausstellung, dem Direktor des Bochumer Kunstmuseums, aus den Direktoren des Von der Heydt-Museums Wuppertal, des Museum Folkwang Essen und des Hauses der Kunst München zusammensetzt, wählt die Exponate für die Unternehmensgalerie aus. Werke von mehr als 50 Unternehmen werden gesichtet. Was aus inhaltlichen oder aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden kann, soll in den Unternehmen zugänglich werden.