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Otobong Nkanga

23.10.2021 – 06.02.2022, verlängert bis 6.3.2022

Otobong Nkangas künstlerische Praxis umfasst Tapisserie, Zeichnung, Fotografie, Installation, Video und Performance. Sie beschäftigt sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Menschen, Umwelt, Geschichte und Strategien der Wiedergutmachung.

»Verstehen«, so sagt sie, »heißt Verbindungen ziehen.«

Nkanga versteht »Land« als geologische und darüber hinaus als eine umfassende Kategorie, die mehr als den bloßen Boden, kartographierte Territorien und Erde einschließt. Sie richtet den Blick auf die Verfahrensweisen, die einem System dienen, in dem Rohmaterialien regional abgebaut, technologisch verarbeitet und weltweit vertrieben werden. Von diesem Ausgangspunkt aus verfolgt sie, wie systematische Ausbeutung, eine Kultur des Materiellen und das Erzeugen von Begehren mit der Neuverteilung von Macht und Wissen eine Verbindung eingehen.

Gerade in einer von drängenden Klimaproblemen und Krisen geprägten Zeit ist eine Ausstellung dieser Thematik von großer Bedeutung.

Für das Kunsthaus Bregenz entwickelt Otobong Nkanga eine Ausstellungslandschaft, die eigens für Bregenz entworfen wurde, darunter eine Tapisserie-Arbeit, die sich über alle vier Stockwerke zieht. Die Realisierung der in Bregenz gezeigten neuen Werke erfolgt in enger Kooperation mit regionalen Partner|*innen vor Ort, wie Lehmbau-Experten Martin Rauch, der DORNIER GmbH in Lindau und dem renommierten TextielLab des TextielMuseum in Tilburg, Niederlande, wo erst kürzlich eine von der DORNIER GmbH neu entwickelte großformatige Greiferwebmaschine in Betrieb genommen wurde.

Biografie
Otobong Nkanga
Otobong Nkanga (1974 in Kano, Nigeria, geboren) ist bildende und Performance-Künstlerin, sie lebt in Antwerpen. Nkanga studierte an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. 2013 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 2015 wurde Nkanga mit dem hochdotierten Yanghyun-Preis ausgezeichnet, 2019 erhielt sie den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum. Ihr Werk wurde auf der 58. Kunstbiennale in Venedig mit einer »besonderen Erwähnung« gewürdigt.

Sie hatte Einzelausstellungen in der Villa Arson, Nizza (2021), im Berliner Martin-Gropius-Bau (2020), in der Tate St. Ives (2019/2020), im Museum of Contemporary Art, Chicago (2018), und M HKA, Museum of Contemporary Art, Antwerpen (2015).

Internationale Ausstellungsbeteiligungen waren u. a. die 58. Kunstbiennale in Venedig (2019), documenta 14 in Kassel (2017), Biennale of Sydney (2016), die Berlin Biennale (2014) sowie die Sharjah Biennial (2019, 2013 und 2005).