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Die internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste OSTRALE´O16 vereint ab 1. Juli zum 10. Mal auf über 20.000 qm Ausstellungsfläche junge, noch nicht etablierte Künstler mit international bereits anerkannten Vertretern sämtlicher künstlerischer Genres. Dabei sind in diesem Jahr nicht nur über 200 Künstler in Dresden vertreten, sondern auch Flüchtlinge integriert. Künstler aus 70 Nationen hatten sich beworben, gezeigt werden schließlich über 1.000 kuratierte Werke von etwa 200 Künstlern aus gut 40 Nationen. Die 10. OSTRALE wird dabei vermutlich die letzte sein, die in den atmosphärischen, verfallenden Futterställen im Dresdner Ostragehege stattfinden kann. Die Kulturverwaltung der Stadt Dresden unterstützt die OSTRALE dankenswerter Weise. Als Eigentümerin der denkmalgeschützten Liegenschaft hat die Stadt jedoch trotz intensiver Bemühungen der OSTRALE-Macher bislang keine Lösung angeboten, die einen Verbleib der einzigen großen und internationalen zeitgenössischen Kunstausstellung in den Futterställen oder in der Landeshauptstadt überhaupt ermöglichen würde.

Bauliche Situation – Zukunft offen
Die denkmalgeschützten Futterställe des einstigen Stadtbaurates Hans Erlwein (erbaut 1906-1910), die seit Anbeginn zum einzigartigen Flair der OSTRALE beigetragen haben, sind weiterhin dem Verfall preisgegeben. Ihr maroder baulicher Zustand wird eine Öffnung für das Publikum schon 2017 nicht mehr erlauben. Noch befinden sich die Futterställe im Eigentum der Stadt Dresden und eine Sanierung ist nicht in Sicht.

„Zehn Jahre OSTRALE sind auch zehn Jahre, in denen wir mit einer attraktiven Zwischennutzung geholfen haben, das Ostragehege zu beleben und interessant zu machen – und dabei denkmalgeschützte Bausubstanz im Rahmen unserer Möglichkeiten zu bewahren. Die OSTRALE soll aktuell ein Finanzierungskonzept für Kauf und Sanierung der Futterställe vorlegen. Wir gehen nach unseren Vorgesprächen mit der Stadt von einem Bedarf von insgesamt ca. 4,5 bis 5 Millionen Euro aus. Diese kann die OSTRALE gar nicht aufbringen, was der Stadt bekannt ist. Dem Vernehmen nach laufen im Hintergrund bereits Gespräche über einen Verkauf an Dritte, über die wir trotz wiederholter Nachfragen und Bitten um eine Lösung gar nicht informiert wurden. Dass die OSTRALE eine marktübliche Miete an einen potentiellen Dritten aufbringen könnte, der mit einer Sanierung der Ställe auch kommerzielle Interessen verfolgen würde, ist nicht realistisch. Damit bleibt uns eigentlich nur, nach der diesjährigen, zehnten OSTRALE einen neuen Standort zu suchen. Mit ihrer Haltung, die letztlich bedeutet, dass eine künftige Nutzung der Futterställe für die OSTRALE nicht möglich ist, nimmt die Stadt den Verlust ihrer in dieser Größenordnung einzigen etablierten Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Dresden in Kauf. Inwieweit das die Bewerbung Dresdens um die Europäische Kulturhauptstadt 2025 noch glaubwürdig erscheinen lässt, sei dahingestellt. Gerade in den heutigen ‚besorgten‘ Zeiten wäre es doch wichtig, dass auch internationale und zukunftsgerichtete Signale von Dresden ausgehen.“, so die OSTRALE-Direktorin Andrea Hilger.

AUF EINEN BLICK

Zum 10. Mal präsentiert die OSTRALE internationale zeitgenössische Kunst vom 1. Juli bis 25. September im Dresdner Ostragehege in den verfallenden Futter- und Kleinviehställen des ehemaligen Erlwein-Schlachthofensembles und der Messehalle 4 der MESSE DRESDEN. Zeitversetzt ist die OSTRALE vom 13. Mai bis 31. Juli mit 64 Dresdner Künstlern und Künstlergruppen zu Gast bei der europäischen Kulturhauptstadt in Wroc³aw an einem ebenfalls industrie-historischen Ort, der „Browar Mieszczanski Wroclaw“ (Kulturbrauerei), die wie die Futterställe in Dresden ein Kunsterlebnis ermöglicht.

Schirmherrschaften

Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden