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Galerie Nordenhake zeigt eine Einzelausstellung mit Arbeiten des schwedischen Künstlers Olle Baertling. Baertling (1911-1981) ist durch sein in den frühen 1950er Jahren entwickeltes malerisches System der "Offenen Form" als abstrakter Künstler international bekannt geworden. In seinen Bildern erzeugen offene, spitze Winkel zusammen mit starken Farbkontrasten eine Bewegung, die als dynamisches Spiel ungebundener Kräfte in einem unendlichen Raum erscheint.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Werk Olle Baertlings und zeichnet exemplarisch seine künstlerische Entwicklung nach. Zentral für die Ausstellung sind Baertlings System der "Offenen Form" sowie seine Experimente mit der konstruktivistischen Formensprache. Diesen Experimenten gingen in den 1940er Jahren erste autodidaktische Anfänge als figurativer Maler voraus. Baertling orientierte sich zunächst an Matisse und war Schüler von Fernand Léger. Baertlings Arbeiten sind keineswegs konstruiert, sondern entstanden freihand und intuitiv. Prägend waren für ihn die flächigen Werke von Auguste Herbin, der sich Ende der 1930er Jahre einer konkreten Malerei mit strengem Flächenprinzip und einfachen geometrischen Formen zuwandte. Baertling selbst hatte elementaren Einfluss auf Günter Fruhtrunks malerische Entwicklung.

Jede hier gezeigte Dekade von Baertlings Schaffen weist typische formale und farbliche Charakteristika auf und zeugt zudem von seinem systematischen und akribischen malerischen Forschen. Zu nennen sind Charakteristika wie die Formdynamik, Farbigkeit und Größe der in den 1950er Jahren entstandenen Werke, die zentralen Farben Schwarz, Violett und das grünliche Weiß, welche der Künstler maßgeblich in den 1960er Jahren verwandte, sowie die Monumentalität und die Rot- und Purpurtöne seiner Bilder aus den 1970ern. Die Ausstellung präsentiert zudem Arbeiten aus seiner letzten Schaffensperiode: Zu sehen ist das letzte Gemälde, das vor seinem Tod entstand. Baertlings bildhauerisches Schaffen ist in der Ausstellung mit der Arbeit "Yayan" von 1979 vertreten. Die Skulptur gibt ein Beispiel für Baertlings dynamische und raumgreifende Konstruktionen aus schwarzen Stahlstäben, in deren Struktur sich die linearen Elemente seiner Bildwelt zu verselbständigen scheinen.

Olle Baertling wurde 1911 in Halmstadt, Schweden, geboren. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Stockholm, wo er 1981 verstarb. Der Künstler hatte zahlreiche Einzelausstellungen in Schweden und im Ausland und beteiligte sich ab den 50er Jahren an einer Vielzahl von internationalen Gruppenausstellungen. 1954 vertrat er Schweden auf der Biennale von Venedig. Er wurde mit wichtigen Preisen geehrt, so mit dem Preis der 7. Biennale von Sao Paulo 1963. Die Malmö Konsthall und das Moderna Museet Stockholm erstellten 1981 die erste umfangreiche Überblicksschau seines Werks. 2001 richtete die Kunsthalle Kiel eine große Retrospektive aus. Seine erste Ausstellung in der Galerie Nordenhake hatte Baertling 1976.

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Olle Baertling