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Die Galerie Susanna Kulli öffnet ihre Räume mit einer Ausstellung von Olivier Mosset. Seit 1984 zeigt die Galerie Arbeiten von Olivier Mosset in regelmässigen Einzel- und Gruppenausstellungen.

Olivier Mosset, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feierte, stammt aus Neuchâtel, das er aber bereits in jungen Jahren verliess, um in Paris Gleichgesinnte zu suchen, die sich wie er für die Malerei engagieren wollten. Was folgte, gehört zur Geschichte der zeitgenössischen Kunst: Nach seiner Assistenz bei Jean Tinguely gründete Mosset zusammen mit Buren, Parmentier und Toroni die revolutionäre Malerzelle BMPT. Er fiel durch rund 200 Kreisbilder auf, die er von 1966 bis 1974 stets gleich malte: Schwarze Kreisringe auf weissem Grund, 100 x 100 cm, Öl bzw. Acryl auf Leinwand. Ab 1972 ging er zu Bildern mit vertikalen Streifen über, die seine Auseinandersetzung mit Daniel Burens Malerei spiegeln. Doch gipfelte Mossets Tendenz zur harten Reduktion in der monochromen Phase, in die er 1977 eintrat mit einem grossformatigen roten Bild für die "Biennale de Paris".

Mosset gilt seither als Gallionsfigur des "Radical Painting", der radikalen Malerei. In der Mitte der 80er Jahre folgen dann zweifarbige abstrakte Bilder; damals repräsentierte Mosset, neben anderen Malerinnen und Malern, die Neo-Geo-Strömung. 1985 kam es auch zu einer Kollaboration mit Andy Warhol - Mosset war längst von Paris aus weiter nach New York gezogen -, als Warhol mit einem silbernen Markierstift ein gelbes Quadrat von Mosset aus dem Jahr 1979 signierte.

In den 90er Jahren dann begann sich Mosset mit "Shaped Canvas"-Bildern zu beschäftigen, aber auch mit Wandmalereien und mit Skulpturen. So war an der letzten "Art" in Basel eine grosse, in Eis gegossene "Toblerone" (Panzersperren) von Mosset zu sehen, die während der ersten Tage der Messe zu Wasser schmolzen, um schliesslich ganz zu verdunsten, - ein Hinweis auf die untergründige politische Subversion, die er auch mit seiner Malerei betreibt.

Doch verweigert Mosset jede Überhöhung seiner radikalen Malerei. Er spricht lieber über seine Harley Davidson als über seine Arbeiten, die für sich selbst stehen sollen und dies auch können. Der Verzicht auf einen mystifizierenden oder intellektualisierenden Überbau seiner Malerei hat etwas Erfrischendes, weil Olivier Mosset dadurch den unverstellten, direkten Zugang zu seiner Malerei provoziert und den Betrachter in die Freiheit eines privaten, akademisch unvereinnahmten Umgangs mit seinen Bildern entlässt.

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Olivier Mosset