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Nach einer Straftat mit Todesfolge gibt es einen Tatbestand, der unwiderruflich ist: Ein Menschenleben ist beendet. Grund genug sämtliche Indizien, die zur Aufklärung des Falls führen können, akribisch zu dokumentieren. Bei dieser Arbeit entstehen Fotos, die zum einen eine klare Funktion erfüllen, zum anderen ein Bild ergeben. Werden diese Bilder im Fernsehen, in Printmedien oder im Internet veröffentlicht, also in ein anderes Medium mit geringerer und anderer optischer Auflösung transferiert, kann es passieren, dass die Funktion des Bildes verloren geht. Übrig bleibt die Form der Verdichtung des Tatbestandes. Oliver Held sammelt solche Bilder und stellt sie nach. Dabei produziert er Fotos, die wie die echten Polizeifotos, scharf den Sachverhalt abbilden. Die Papierabzüge bearbeitet er dann so, dass diese Art von Verklärung entsteht, die sich durch den Medienwechsel bei den echten Polizeifotos einstellt. Übrig bleiben Bilder, die sich nur noch vordergründig mit Kriminalität beschäftigen. Themen, wie Dauer, Einsamkeit, Trauer, Entspannung oder Sicherheit rücken ins Blickfeld.

Das Fundament dieser Arbeiten sind Geschichten. Diese werden jedoch absichtlich nicht erzählt. Es ist dem Betrachter selbst überlassen, sie zu erfinden. So wie in seinen experimentellen Filmen und Videoarbeiten ist die Narration für Held nur ein Mittel, welches den Betrachter bei Laune hält, bis das Bild genug Zeit erhalten hat, um sich zu zeigen.

Pressetext

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Oliver Held
No Motion - keine Bewegung
Fotografie