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An dem Werk Hans von Marées’ scheiden sich die Geister. Den einen ist er schlicht ein gescheiterter Künstler; anderen legt er den Grundstein für die Moderne in Deutschland. Worin liegt also die anhaltende Widersprüchlichkeit begründet, mit der dieses malerische Werk wahrgenommen und das in der Neuen Pinakothek in einem eigenen Saal ausgestellt wird? In welchem Verhältnis stehen seine Malerei und die Skulptur am Ende des 19. Jahrhunderts? Und welche Bedeutung kann das Werk Hans von Marées’ für einen zeitgenössischen Künstler wie Olaf Metzel haben?

Olaf Metzel – Hans von Marées. Eine Annäherung folgt einer Anregung des Künstlers, die Auseinandersetzung mit Hans von Marées aus heutiger Perspektive zu suchen; eine Annäherung, die daher nicht nur mit Worten geführt wird, sondern vielmehr in der direkten Konfrontation des malerischen Werks mit einigen ausgewählten Skulpturen Olaf Metzels. Nachdem die Ausstellung aufgrund der temporären Schließung der Neuen Pinakothek kurzfristig verschoben werden musste, kann das Projekt nun im November 2015 wieder aufgenommen und realisiert werden.

Die Auseinandersetzung mit Hans von Marées führt den Bildhauer Metzel und seine intensive Beschäftigung mit den klassischen Themen des Porträts und der menschlichen Figur vor Augen. Die Ausstellung beschränkt sich dabei nicht nur auf eine kleine Auswahl älterer und neu entstandener Werke, sondern stellt diese auch in eine von dem Künstler selbst getroffene Präsentation der Gemälde Hans von Marées’. Die Gegenüberstellung wird darüber hinaus durch Marées-Zeichnungen aus der Staatlichen Graphischen Sammlung ergänzt, die Olaf Metzel ausgewählt hat.

Olaf Metzel, dessen raumgreifende Skulpturen zeitgleich im Neuen Museum Nürnberg zu sehen sind, ist für den Zeitbezug seines Schaffens bekannt. Mit „Hans von Marées. Eine Annäherung“ verleiht der Künstler auch dem Oeuvre des gleichermaßen geschätzten wie kritisch betrachteten Künstlers eine kulturgeschichtliche Aktualität – ästhetisch, künstlerisch und gesellschaftlich – der eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen nachgehen werden.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 28. November des Jahres sprechen daher Olaf Metzel sowie Gerd Blum, Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste Münster, und Frank Schmidt, Direktor der Kunsthalle Emden. Eine zweite Gesprächsrunde ist für den Beginn des kommenden Jahres vorgesehen. Die Ausstellung wird darüber hinaus durch eine Reihe von Führungen begleitet.