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Oda Krohg (1860-1935) war um 1900 eine zentrale Figur der Boheme-Szene in Kristiania,dem heutigen Oslo. Die Grafik Kristiania-Boheme II von Edvard Munch dokumentiert anschaulich, dass Oda Krohg als sogenannte »wahre Boheme-Prinzessin« einen festen Platz unter den literarischen und künstlerischen Revolutionären der Stadt hatte.

Doch sie war mehr als eine Muse, sie war auch eine ernstzunehmende Malerin. Ihre stimmungsvollen Bilder zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Impressionismus und sind von kunsthistorisch richtungsweisender Kraft. Ihr Debüt als Künstlerin gab Oda Krohg 1886 im Norwegischen Herbstsalon mit dem Pastell Am Kristianiafjord (Japanische Laterne). Die melancholische Szenerie ist eingehüllt in eine besondere Licht-Atmosphäre, die im Zusammenspiel der blauen Stunde mit dem Schein der japanischen Papierlaterne entsteht. Dieses Bild gilt als ein Vorläufer für Edvard Munchs berühmte Sommernachtsbilder. Auf eindrucksvolle Art und Weise gelingt es der Künstlerin in ihren Porträts, die Psyche der Dargestellten zu erfassen. Dabei sind sie entweder von einer geheimnisvollen Aura umgeben oder von einer impressionistischen Leichtigkeit getragen.

Oda Krohg war eine Frau und Künstlerin am Anfang des 20. Jahrhunderts, die ausbrach aus dem starren Schema von Ehe und Familie. Kompromisslos setzte sie sich für ihre Ziele ein, ohne Rücksicht auf konservativ-bürgerliche Traditionen zu nehmen. In Skandinavien bereits als wichtige Künstlerin der Jahrhundertwende bekannt, wird es nun auch in Deutschland Zeit, Oda Krohg als begnadete Malerin kennenzulernen.

Neben 21 Gemälden und einer Zeichnung von Oda Krohg wird die Ausstellung ergänzt durch Grafiken von Edvard Munch, welche in Porträts und vielsagenden Szenerien das Boheme-Leben spürbar machen.

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Oda Krohg
Malerin und Muse im Kreis um Edvard Munch

Ort:
Paula Modersohn–Becker Museum, Bremen