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In einem ehemaligen Bildhaueratelier dreidimensionale Kunst auszustellen sieht ganz selbstverständlich aus. Die Benützung eines großen Ateliers, um Themen darzustellen, die das Erscheinungsbild einer Kunstsparte über einen längeren Zeitraum hinweg bestimmt haben und bestimmen, ist schon weniger selbstverständlich. Objekte, Skulptur und Plastiken benötigen vom Publikum mehr Zuwendung, einfach mehr Zeit, als das Bild an der Wand oder auf der Staffelei. Andererseits kann das dreidimensionale Objekt – egal ob es sich um die traditionelle Figur handelt oder eine begehbare Installation – mehr haptisches Gefühl vermitteln, auch vom bloßen Hinschauen aus verschiedenen Positionen. Die individuelle Erscheinung der zur Verfügung stehenden Raumflucht erfordert mehr Mut zur Gestaltung als Rücksichtnahme auf eine ungewöhnliche Form. Diese wird vor allem dominiert durch eine riesige schräge Fensterwand sowie durch die für einen Ausstellungsraum ungewöhnliche Höhe. Kunstwerke müssen sich hier behaupten, müssen Kraft haben und aussagen können in einem Umfeld von eigener Dynamik.

König Ödipus Florian Pumhösl hat ein Raumgitter entworfen, das als Ausstellungsinventar für Werke dient. Neben einigen Modellen, die durch ihre fiktive Maßstäblichkeit den engen Begriff der Skulptur überschreiten, bildet Fritz Wotrubas Bühnenbildentwurf für den „König Ödipus“ des Sophokles für die Salzburger Festspiele 1965 das Kernstück dieses Settings.

Röhre Die „Dreifigurengruppe“ des Joannis Avramidis bildet den Mittelpunkt der Arbeiten zum Thema „Röhre“. Peter Kogler hat für diesen Raum eine Wandgestaltung entworfen. Sie zeigt schlanke, riesenhafte silbrige Stämme, die als Tapeten aufgeklebt sind.

Buchstaben Buchstaben als Skulpturen sind das Thema so verschiedener Künstler wie Christian Ludwig Attersee und Heinz Gappmayr. Wander Bertonis „Das chromatische B“ von 1954 ist deutlich an der konkreten Kunst angelehnt. In der Mitte des Raumes befindet sich ein von Marcus Geiger erbautes Stellwandsystem, das Signatur und Datierung von Heimo Zobernigs Werk „HZ01“ ins Räumliche übersetzt.

Kalter Krieg Ein Kampfflieger-Modell, eine Mischung aus einer sowjetischen MIG und einer amerikanischen Phantom, das erstmals 1989 wenige Wochen vor dem Mauerfall am 9. November gezeigt wurde, ist das zentrale Objekt des von Marko Lulic konzipierten Raumes, der sich mit dem „Kalten Krieg“ beschäftigt, und großteils „realistische“ Arbeiten versammelt.

Kurator: Thomas Trummer Grafik: Florian Pumhösl, Martha Stutteregger, Michael Rieper, Georg Skerbisch Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein ca. 400 seitiger Katalog Presseinfo: T +43 1 79557 178 od. 113, F 130

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Objekte. Skulptur nach '45 in Österreich
Kurator: Thomas D. Trummer

Künstler: Christian Ludwig Attersee, Joannis Avramidis, Josef Bauer, Wander Bertoni. VALIE EXPORT, Padhi Frieberger, Heinz Gappmayr, Marcus Geiger, Bruno Gironcoli, Roland Goeschl, Swetlana Heger / Plamen Dejanoff, Hans Hollein, Alfred Hrdlicka, Kiki Kogelnik, Peter Kogler, Brigitte Kowanz, Marko Lulic, Dorit Margreiter, Hermann Painitz, Walter Pichler, Florian Pumhösl, Michael Schuster, Curt Stenvert, Thomas Stimm, Octavian Trautmansdorff, Lois Weinberger, Franz West, Fritz Wotruba, Heimo Zobernig