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UNRISE Daß Menschen auf nur ungefähr definiertem Terrain fragwürdigen, weil leicht verschobenen oder entstellten Tätigkeiten nachgehen hat man in den Videoarbeiten von Nina Könnemann schon gesehen. Von einer hehren Bestimmung der Gattung subtrahierte Menschen, bei Beschäftigungen, und in einem Verhalten begriffen mit Dingen und Resten. Sei es Luxemburg und die abwartende Nachbereitung eines Wirbelsturms (Tourbillon / 1999), oder ein Elbstrand mit DLRG im Zustand der Arbeitslosigkeit (DLRG / 2000), oder Reste sammelnde Figuren an einem "Day After" auf einer Festivalwiese (M.U.D / 2000), oder schließlich Blackpool und die Euphorie während einer Hochwasserkatastrophe (Pleasure Beach / 2001).

Nichts jedoch so erfunden wie diese Worte hier.

Das neue Machwerk unrise liegt neben zwei Orten oder auch Topoi, an denen die Action ist, und dies in zweifacher Weise: darunter und daneben. Über dem zukünftigen Regionalbahnhof in der Übergangsebene unter dem Potsdamer Platz, Berlin, während der Love Parade. Im Film ist jedoch nicht das den Topoi entsprechende Gebaren zu sehen, die Menschen wirken ausgerastet, die Anmutung mitunter ungut, die Architektur daneben und deplaziert. Es ist nicht das angebliche Großstädtische, was sich unaufgefordert zu sehen gibt, sondern das Provinzielle des Großstädtischen. Den Ort dafür bildet eine offiziöse, große, und gleichwohl unbestimmte Architektur, eine Räumlichkeit im Schwebezustand, wie spät? Von der Insel Potsdamer Platz, zentraler Knotenpunkt im Pendlerwesen, wendet sich ein unterirdischer Gegenraum ab, deplazierter Durchlaufraum für Pendlerwesen. K.S. (Pressetext)

Nina Könnemann, geb. 1971 in Bonn. 1992-1998 Studium an der Hochschule für bildende Kunst Hamburg. Ausstellungsbeteiligungen u.a.: 2001: Videonale9, Bonn (Kat.). 2002: Eingang Links des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, Bon direct, Kunstverein Bonn (Kat), Es ist schwer das Reale zu berühren, Videoreihe, München; Metropolitan, Gruppenausstellung, Gemeinschaftsprojekt der Galerien: Borgmann-Nathusius, Köln; Karin Günther und Jürgen Becker, Hamburg; Zusammenhänge herstellen, Kunstverein Hamburg. Pressetext

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Nina Könnemann