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Nina Hollensteiner (*1985) erforscht in ihrer künstlerischen Arbeit das vermeintlich Alltägliche. Die in ihren Installationen eingesetzten Gegenstände und Abbildungen verharren dabei nicht in der bloßen Wiedergabe ihrer selbst. Vielmehr werden sie als Versatzstücke eines neu entworfenen Sprachfeldes wie ein eigens dafür zusammengestelltes Vokabular eingesetzt, leicht modifiziert oder/und collagiert. Das Vertraute durchläuft einen Prozess der Entfremdung, erhält einen eigenen, neuen Sinnzusammenhang und wird überhöht. Grundlage für diese Herangehensweise bilden theoretische Recherchearbeiten in oft kunstfernen Tätigkeitsfeldern, die den unterschiedlichsten Quellen wie Handwerk oder auch Hobby entstammen. Die so erzeugten Spannungsfelder – wie etwa das zwischen Dilletantismus und Konzept – erzeugen im Auge des Betrachters einen verstörenden Moment, der das Bekannte und Gesehene hinter sich zu lassen vermag und sich gewohnten Perspektiven verwehrt.

Die Hamburger Künstlerin Nina Hollensteiner beschäftigt sich mit Kommunikationsmethoden, die theoretische Modelle in die Praxis und damit in die Sichtbarkeit überführen. Im Fokus der aktuellen Ausstellung "École de Légèreté" steht die Dressur und deren Hilfsmittel. Mittels klarer Objekt-Fotografie und gläsernen Skulpturen wird Bezug auf die hochentwickelte französische Reitkunst des Barock genommen. Damit stellt Hollensteiner die unverändert aktuelle Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Können und dem Verhältnis von handwerklicher Meisterschaft und Dilettantismus.

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Nina Hollensteiner
Ecole de Legerete