press release only in german

Performances

CALMÔ (Part 3)
CUSTOMS & BORDERS, JESSE G,
YANTAN MINISTRY, JULIAN ZEHNDER

26.03.2022, 1600 – 2200

Zum Abschluss des aktuellen Projekts in der Halle für Kunst finden am Samstag eine Reihe von Performances im Ausstellungsraum statt, zu der die Künstlerin Nina Emge und der Musiker Timon Essoungou eingeladen haben. Vier klangbezogene künstlerische Praktiken – Julian Zehnder (CH), Jesse G (DE), Customs & Borders (US / DE / BE) und Yantan Ministry (DE) – werden am Nachmittag und Abend im Ausstellungsraum auftreten. Das Ensemble aus den drei von Nina Emge initiierten Projekten – (It’s never too late to) Stop, Look & Listen, 17 Days und Calmô – entwirft eine kollektive Form der Klangerzeugung und des Zuhörens, die sich von den technischen Vorgaben einer formalisierten Musikpraxis entfernt und ist außerdem ein Vorschlag für eine dezentralisierte Ausstellungspraxis. To conclude the current project at Halle für Kunst on Saturday a series of performances hosted by artist Nina Emge and musician Timon Essoungou will take place in the exhibition space. Four sound-related artistic practices – Julian Zehnder (CH), Jesse G (DE), Customs & Borders (US / DE / BE) and Yantan Ministry (DE) – will perform during the afternoon and evening. The ensemble of the three projects initiated by Nina Emge – (It’s never too late to) Stop, Look & Listen, 17 Days und Calmô – conceptualises a collective form of sound production and listening that departs from the technical specifications of a formalised approach to music, while simultaneously constituting a proposal for a decentralised exhibition practice.

RUNNING ORDER
16.00 – 17.00 Julian Zehnder
17.30 – 18.30 Jesse G
19.00 – 20.00 Customs & Borders
20.30 – 21.30 Yantan Ministry

CUSTOMS AND BORDERS
Sound in the Margins kuratiert von Customs & Borders ist eine audiovisuelle Collage, die die Arbeit und Überlegungen von Natalie Amoatin, ZVRRA und Tanja Mala Ngombe zusammen bringt. ZVRRA ist eine in Chicago, Illinois, lebende Produzentin, Natalie Amoatin lebt in Berlin und arbeitet als freie Schriftstellerin und Tanja Mala Ngombe ist eine in Brüssel lebende multidisziplinäre Künstlerin. Sound in the Margins curated by Customs & Borders is a audiovisual collage introducing the work and reflections of Natalie Amoatin, ZVRRA and Tanja Mala Ngombe. ZVRRA is a producer based in Chicago, Illinois, Natalie Amoatin is a free-lance writer based in Berlin and Tanja Mala Ngombe is a multidisciplinary artist based in Brussels.

JESSE G
DJ Jesse G ist in Wiesbaden geboren und aufgewachsen und lebt in Berlin, wo sie auch Events wie Sieistguterjunge und Deep Trouble organisiert. Neben ihrer Residency bei Hör und EOS Radio, moderiert sie die Radioshow Necton auf Refuge Worldwide und arbeitet im Plattenladen Hard Wax. Ihr momentaner Sound ist eine Mischung aus metallischen Sounds, Grooves und unterschiedlichen Rhythmen. Born and raised in Wiesbaden, Jesse G is a berlin-based Techno DJ, who also organises events like Sieistguterjunge and Deep Trouble. Besides her residency at Hör and EOS Radio, she also hosts the radio show Necton on Refuge Worldwide and works at the record store Hard Wax. Her current sound is a mix of metallic sounds, grooves and different rhythms.

YANTAN MINISTRY
Yantan Ministry sind experimentelle Komponistin, Live-Musikerin und DJ. Die Debüt-EP, Radio Unnameable, wurde 2020 auf dem experimentellen Berliner Label Yegorka veröffentlicht, gefolgt von Flagrant Hours im Jahr 2021 auf demselben Label, zusammen mit dem Duo Kittisol. Sets und Musik wurden auf verschiedenen Radiosendern und Plattformen gespielt, zuletzt bei Endgame's NTS Precious Metals Show, Kelman Duran's Edits Mix Serie auf NTS und in der Serie Tail On Mix für AQNB. Yantan Ministry ist sowohl als DJ als auch als Live-Musikerin tätig und trat bei Events und an Veranstaltungsorten wie Sonic Acts Amsterdam, Säule / Berghain Berlin, All Club Shanghai, Cakeshop Seoul und Bala Club London auf.
Yantan Ministry is an experimental composer, live musician and DJ. Their debut EP, Radio Unnameable, was released in 2020 on Berlin based experimental label Yegorka, followed by Flagrant Hours in 2021 on the same, with duo Kittisol. Their sets and music have been broadcast on various radio stations and platforms such as Endgame’s NTS Precious Metals show, Kelman Duran's Edits mix series on NTS, and most recently their Tail On mix for AQNB. Yantan Ministry both djs and plays live, having performed at events and venues such as Sonic Acts Amsterdam, Säule / Berghain Berlin, All Club Shanghai, Cakeshop Seoul and Bala Club London.

JULIAN ZEHNDER
Julian Zehnder, 1995 in Bern geboren, lebt und arbeitet als Komponist und Künstler in Zürich. Neben dem Studium der elektroakustischen Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste und Computermusik an der Kunstuniversität Graz, arbeitet Julian Zehnder sowohl an eigenen Projekten als auch in Kollaboration mit diversen Künstlerinnen. Um Verbindungen zu anderen Disziplinen herzustellen, verwendet er Techniken der interaktiven Steuerung, Roboter-Systeme oder Mehrkanal Audio. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Kunsthalle Basel, im De Appel Museum Amsterdam, an den Swiss Art Awards, im LT4K Köln, an der Kantonale Bern, am Festival Electroacoustique Monaco, im Creative Media Center Hong Kong und im Rahmen von Kunst-am-Bau gezeigt.
Julian Zehnder, born 1995 in Bern, lives and works as a composer and artist in Zurich. Besides studying electroacoustic composition at the Zurich University of the Arts and computer music at the Graz University of the Arts, Julian Zehnder works on his own projects as well as in collaboration with various artists. To establish connections to other disciplines, he uses techniques of interactive control, robotic systems or multi-channel audio. His works have been shown at Kunsthalle Basel, De Appel Museum Amsterdam, Swiss Art Awards, LT4K Cologne, Kantonale Bern, Festival Electroacoustique Monaco, Creative Media Center Hong Kong, and in context of Kunst-am-Bau among others.

*

Nina Emge
(IT'S NEVER TOO LATE TO) STOP, LOOK & LISTEN Part 1

30.01. – 27.03.2022
Eröffnung / Opening: 29.01.2022
18:00 – 21:00

*

17 DAYS Part 2
Dezentrales Radio in Zusammenarbeit mit / Decentralised Radio in collaboration with: Internet Public Radio, dublab, THF Radio, Ma3azef, Shanghai Community Radio, Radio 40, Radio Karantina, Alhara, Radio LoRa und / and TRNSTN
31.01. – 03.04.2022
Organisiert von Nina Emge, Timon Essoungou und Halle für Kunst Lüneburg

*

CALMÔ Part 3
Customs & Borders, Jesse G, Yantan Ministry, Julian Zehnder
Performances in der Halle für Kunst / Performances at Halle für Kunst
26. / 27.03.2022
Organisiert von / Organised by Nina Emge und / and Halle für Kunst Lüneburg

*

Nina Emge (*1995 in Zürich, lebt und arbeitet in Zürich und Berlin) beschäftigt sich in ihrer Praxis mit unterschiedlichen Methoden des Hörens. In ihrem Projekt für die Halle für Kunst (It’s never too late to) Stop, Look & Listen verbindet die Künstler:in ihre Beschäftigung mit Sound, Komposition und Praktiken des Zuhörens mit dem Entwickeln und Bauen von spielbaren Skulpturen, Idiophonen. Der Begriff Idiophon (von ídios ‚eigen‘ und phōneĭn ‚tönen‘) bezeichnet in der Instrumentenkunde eine Gruppe von Instrumenten, deren Klangkörper selbst den Ton generiert – eine Glocke oder ein Xylophon.

Die Ausbildung eines klassischen musikalischen Kanons und die Formen von Geschichtsschreibung, die einem solchen Kanon zugrunde liegen, beruhen auf Mechanismen der Distinktion. Nachvollziehbar werden diese Mechanismen auch durch die Marginalisierung von diasporischen musikalischen Traditionen und durch kollektive musikalische Praktiken, die nicht durch Kompositionen festgeschrieben sind.

Ausgehend von der Einladung zur einer Ausstellung in der Halle für Kunst hat Nina Emge wiederum selbst eingeladen: zu dem Performanceprojekt Calmô mit Customs & Borders, Jesse G, Yantan Ministry und Julian Zehnder, das am Finissage-Wochenende in der Halle für Kunst stattfindet und zu einem dezentralen Radio 17 Days in Zusammenarbeit mit Timon Essoungou, für das Earwax, Michael Akstaller, GOLCE, Nicole L'Huillier, Customs & Borders, Esengo, Mukuna (Okra Collective), Niramy, Tracy September, FUBU Collective, Tati au Miel, Suutoo, Ev-E, MIMI, Jesse G, Yantan Ministry und Julian Zehnder jeweils ein Radio-Set produziert haben. Die Sets werden über Radiostationen als Sendungsbeiträge gespielt und sind zum Zeitpunkt des Streamings auch in der Halle für Kunst hörbar. Der wiederverwendete Tanzboden, mit dem der Raum der Halle für Kunst ausgelegt wurde, ist Bühne für die Idiophone und für das Programm, das die Künstler:in in Zusammenarbeit mit der Halle für Kunst organisiert hat.

Die drei Teile des Projektes funktionieren unabhängig voneinander und bilden Netzwerke für einen Austausch zwischen den eingebundenen Personen und dem Kontext der Halle für Kunst. Das Ensemble aus (It’s never too late to) Stop, Look & Listen, 17 Days und Calmô entwirft eine kollektive Form der Klangerzeugung und des Zuhörens, die sich von den technischen Vorgaben einer formalisierten Musikpraxis entfernt und ist außerdem ein Vorschlag für eine dezentralisierte Ausstellungspraxis.