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Kooperation der Kunsthalle Münster, des LWL-Museums für Kunst und Kultur sowie des Westfälischen Kunstvereins

Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken
27. November 2021 - 27. Februar 2022
Eröffnunstag: Freitag, 26. November, 16 - 22 Uhr. 

Das menschliche Handeln beeinflusst die Umwelt maßgeblich. Der ökonomisch privilegierte Globale Norden folgt weitestgehend der Auffassung, keine andere Option als die des Wachstums zu haben. Doch Wachstum ist endlich, Prozesse sind aus dem Gleichgewicht geraten, bauen auf sozialer Ungleichheit und einer Ausbeutung der Natur/Umwelt auf. Dies macht es erforderlich, bestehende Pfade zu verlassen, sich bewusst von angewöhnten und als selbstverständlich betrachteten Maximen zu lösen und den Glaubenssatz vom Immer-mehr und Immer-weiter zur Diskussion zu stellen. Das Versprechen von Glück ist nicht allein durch Wohlstand und das stetige Wachstum von Kapital einlösbar. Es gilt, das bisher Gültige zu überdenken und im Sinne einer Gemeinschaft zu handeln. Was kann an die Stelle bisheriger Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle treten? Wie kann Verzicht zu einer zukunftsfähigen Routine werden? Welche regionalen und globalen Maßstäbe können Konsum ressourcen- und klimafreundlich neu definieren und welche neuen Ideen im Sinne eines schöpferischen Einfallsreichtums in die Gesellschaft eingebracht werden? Können wir neue Ziele des Zusammenlebens imaginieren, individuell und gemeinsam unsere Gewohnheiten ändern und handeln?

Die Gruppenausstellung „Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken“ setzt an beim Zustand unserer Umwelt und den momentanen gesellschaftlichen Verhältnissen. Angesichts einander bedingender Ereignisse und Phänomene wie sozialer Ungleichheit, Klimaveränderungen, Krankheit, Krieg, Flucht und Fremdenhass nimmt sie eine weltweit eingetretene Orientierungs- und Hilflosigkeit zum Anlass, mit künstlerischen Mitteln konkrete Visionen als auch Utopien für eine Gesellschaft jenseits von Wachstumsmaximen aufzuzeigen und zu erforschen. Die Unmöglichkeit vor Augen eine einzige Lösung zu bieten, wird dieses Vakuum zu einem Raum für ein sowohl kritisch-reales als auch lustvoll-fantastisches Nachdenken über mögliche Zukunftsszenarien.

„Nimmersatt?“ erstreckt sich über drei Institutionen in Münster: die Kunsthalle Münster, das LWL-Museum für Kunst und Kultur und den Westfälischen Kunstverein. An allen drei Schauplätzen begegnen Künstler:innen dem nahenden Kollaps dominanter Gesellschaftssysteme mit unterschiedlichen künstlerischen Medien und Ansätzen. Neben einer Reihe von Leihgaben präsentieren die Häuser mehrere Neuproduktionen, die im Dialog entstehen und erstmals gezeigt werden.

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Künstler:innen:
Georges Adéagbo (1942 in Cotonou, Dahomey, Benin, lebt und arbeitet in Hamburg und Benin)
Mathis Altmann (
1987 in München, lebt und arbeitet in Berlin)
Marwa Arsanios (1978 in Washington DC, USA, lebt und arbeitet in Beirut)
Andrea Bowers (
1965 in Ohio, USA, lebt und arbeitet in Los Angeles)
Alice Creischer (1960 in Gerolstein, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin)
Cao Fei (
1978 in Guangzhou, China, lebt und arbeitet in Bejing)
Thirza Cuthand (1978 in Regina, Saskatchewan, Kanada, lebt und arbeitet in Toronto)
Nina Fischer & Maroan el Sani (
1965 in Emden & 1966 in Duisburg, Deutschland, leben und arbeiten in Berlin)
Johan Grimonprez (
1962 in Roeselare, Belgien, lebt und arbeitet in Brüssel, Griechenland und New York City)
Christine & Irene Hohenbüchler (beide 1964 in Wien, leben und arbeiten in Wien)
Karrabing Film Collective (2008 gegründet, Northern Territory, Australien)
Eva KoÅ¥átková (
1982 in Prag, lebt und arbeitet in Prag)
Elke Marhöfer (1967 in Adenau/Eifel, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin und auf Sizilien, Italien)
Anna McCarthy (
1981 in München, lebt und arbeitet in München)
Anita Molinero (1953 in Floriac, Frankreich, lebt und arbeitet in Paris)
Matt Mullican (
1951 in Santa Monica, Kalifornien, USA, lebt und arbeitet in Berlin und New York)
Maria D. Rapicavoli (1976 in Catania, Italien, lebt und arbeitet in New York, USA)
Lerato Shadi (geboren in Mahikeng, Südafrika, lebt und arbeitet in Berlin)
Andreas Siekmann (
1961 in Hamm, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin)
Radha D’Souza (1953 in Bommalpalayam, Tamil Nadu, India, lebt und arbeitet in London, England) und Jonas Staal (1981 in Zwolle, Niederlande, lebt und arbeitet in Rotterdam)
Sophie Utikal (1987 in Tallahassee, Florida, USA, lebt und arbeitet in Berlin)
Raul Walch (
1980 in Frankfurt am Main, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin)