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Die Ausstellung versucht zwei in der aktuellen Kunst virulent gewordene Strömungen miteinander zu verknüpfen und auf ihre strukturelle Bedeutung hin zu hinterfragen: Zum einen die verstärkte Beschäftigung der Kunst mit dem Cinematografischen und den diesem Medium eingeschriebenen Figuren der Narration. Zum anderen eine damit einhergehende deutliche Lust am Abgründigen. Interessant erscheint dabei, dass der gegenwärtige künstlerische Diskurs nicht nur eine gewisse Opulenz der Inszenierung wieder zulässt, sondern damit verbunden die Welt, von der er erzählt, unter dem nahezu romantisch anmutenden Aspekt ihrer konstruierten Scheinhaftigkeit diskutiert, hinter deren Oberflächen-Normalität die nächtlichen Schatten des Unheimlichen und Unfassbaren lauern. Im Zuge dieser Recherche tritt gegenüber der Suche nach soziopolitischer Relevanz des Kunstwerks die Frage nach dem fragilen Verhältnis von Individuum und Realität in den Vordergrund der künstlerischen Debatte. Grundiert von den Erkenntnissen der Psychoanalyse, die, angeführt von Sigmund Freud, maßgeblich zur Aufsplitterung des Ichs und zu seiner Selbst-Fremdwerdung beigetragen hatte, erscheint gerade das Reich des Vertrauten, Heimeligen zusehends als gefährliche, unbeherrschbare Zone. Die Ausstellung im Kunstverein Hannover zeigt zu diesem Themenzusammenhang sieben Räume von sechs bis maximal acht internationalen Künstlern, die den körperlich erlebbaren suggestiven Sog ihrer Installationen an die Erfahrung von Ortlosigkeit, Einsamkeit, Desorientierung und nächtlicher Bodenlosigkeit knüpfen.

Teilnehmende Künstler u.a.: Eija-Liisa Ahtila (FIN), Hans op de Beeck (B), Jennifer & Kevin McCoy (USA), Hans Schabus (A), Stephanie Smith/Edward Stewart (GB).

Pressetext

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NIGHT SITES

mit Eija-Liisa Ahtila, Hans Op de Beeck, Jennifer & Kevin McCoy, Hans Schabus, Smith / Stewart