DOMAGKATELIERS München

Städtisches Atelierhaus am Domagkpark | Margarete-Schütte-Lihotzkystraße 30
80807 Munich

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Ort: V-Raum AKKU e.V. Domagkstr. 33
Domagkateliers / Haus 50

Parallel zur Open Art in München präsentieren wir vom 9. bis 11. September 2005 neue Arbeiten von Barbara Bernrieder, Christian Frosch, Paul Havermann, Karen Irmer, Maria Maier, Ingrid Martin, Jürgen Paas und Friederike Warneke im V-Raum AKKU e.V. Haus 50, Domagkstr. 33, 80807 München.

Barbara Bernrieders Bilder sind der abstrakten Malerei zuzuordnen. Unterschiedliche Farbschichten werden teils lasierend, teils deckend übereinander gelegt. In einem Wechselspiel von Kunstharzlasuren und intensiven Leuchtfarben entstehen Formsegmente und räumliche Farbwelten. "Eingebettet in ein Koordinatensystem imaginärer Punkte und Linien erscheinen die Formen und Farbfelder. Das Entschlüsseln der geheimen, weil immer wieder von neuen Strukturen und Farben verdeckten Beziehungsanker wird unmöglich gemacht. Die Spannung definiert alles. Das System wird untergraben, gleichzeitig überlagert und durchdrungen von eben diesem Impetus. Bewusst agiert die Malerin vor der Leinwand, lässt den Betrachter wie in einer cinematographischen Live-Aufnahme an dem Entstehungsprozess teilhaben". (Anne Meier)

Christian Frosch (geb. 1968, lebt in München) studierte 1991-98 an den Kunstakademien in Düsseldorf und München, 2003 war er Stipendiat des Kunstfonds Bonn. Im Rahmen seines Gesamtkonzeptes der "Malereiforschung" widmet er sich der Darstellung aller zum Malprozess gehörenden Prozesse und Utensilien. Das Atelier wird dabei immer mehr zum Labor, das Finden neuer Konzepte und deren Erprobung in Versuchsreihen bestimmen seinen künstlerischen Alltag.

Seit über 10 Jahren steht in der künstlerischen Arbeit von Paul Havermann nicht mehr das autonome Tafelbild im alleinigen Zentrum des künstlerischen Interesses, sondern das Zusammenspiel einzelner Bildkomponenten untereinander und ihr Dialog mit der Wandfläche und den sie umgebenden Raum. In der vielfältigen Erscheinung - eine sorgfältige Formatwahl und abgestimmte Farbkombination liegt zugrunde - lassen sich die einzelnen Bildelemente in einem variablen System immer wieder neu zusammenstellen und in einem neuen pikturalen Kontext ordnen. Die Arbeiten lassen sich so auf die Wandflächen und den jeweiligen Raum ein und beziehen die umgebende Architektur als unmittelbares Gestaltungsfeld mit ein.

Karen Irmer (geb. 1974, lebt in Augsburg) ist Trägerin des Kunstförderpreises der Stadt Augsburg sowie des Kunstpreises des Bezirk Schwaben. Die Arbeiten der Künstlerin sind diskrete und sehr einfühlsame Eingriffe, die sie in die Architektur vorhandener Räume oder in photografischen Serien vollzieht. Ihre Handschrift ist eine athmosphärische und sensible Linie in Zeichnung, Fotografie und Raumbezogenem Arbeiten. Präzise beobachtet sie Ihre Umwelt und stellt Tatsachen des menschlichen Miteinanders auf sensible Art und Weise in den Focus.

Maria Maier ist Malerin, Zeichnerin, Graphikerin, keine Fotografin. Es ist verblüffend, dass in den Arbeiten häufig erkennbar Malerei, Zeichnung, Druckgraphik, Fotografie, Collage, Reproduktion und Original, Fundstück und entschiedene Zeichensetzung, elementarste künstlerische Gestaltungsmittel und der Einsatz modernster technischer Medien nebeneinander existieren. Ihr weltumspannender Blick, ihr Zeiten überschreitender Zugriff auf das Ausgangsmaterial verflechten die künstlerischen Techniken wie die Partikel der Wirklichkeit mit ihrer Innenwelt. Reagieren und sich preisgeben, Form gestalten, Kompositionen schaffen und sich öffnen - diese Prozesse bleiben ablesbar in Maria Maiers Bildern und schärfen unseren Blick für Kreisläufe und überraschende Vernetzungen (Hans-Peter Miksch).

Ingrid Martin seit 1985 freischaffend in den Arbeitsgebieten: Rauminstallation, Skulptur, Malerei, Kunst und Bauen. Ihr Thema ist der Scherenschnitt, der sowohl malerisch als auch in Stahl aufgearbeitet wird. "Wenn ich etwas ausschneide, löse ich das Ausgeschnittene aus seiner bekannten Umgebung, aus seinem Terrain. Ich sondere es aus, mache es scheinbar kleiner. Nach dem Schnitt sind dann: Eine Silhouette – eine negative Form, ein Ausschnitt – eine positive Form. Ein Teil und das Ganze, ein Verbinden und Trennen. Ausschnitte richten den Blick des Betrachters zunächst aufs Detail, sind also Erkenntnishilfen. Ich begnüge mich mit dem Ausschnitt, den einzelnen Teilen, um an diesen das Fehlende zu finden".

Jürgen Paas beschäftigt sich seit vielen Jahren in seinem künstlerischen Werk mit dem Begriff des Depots und des Archivs. Die Depots von Jürgen Paas sind aus Eisen geschweißte und verzinkte Aufbewahrungsbehältnisse – Behältnisse mit skulpturalen Eigenschaften. Sie sind vom Künstler selbst entworfen und wirken im leeren Zustand wie industriell gefertigte Bauelemente. Erst im gefüllten Zustand erfüllen sie ihre eigentliche Funktion. Zusammengefasst ergeben sie ein Archiv. Die Anordnung der Farbdepots ist keinem arithmetischem System verpflichtet, sondern folgt optischen und ästhetischen Kriterien, die Jürgen Paas in der jeweiligen Raumsituation entwickelt. Auch die Anordnung der Farbtafeln entscheidet der Künstler vor Ort. Die wechselnden Farbklänge der Archive entstehen insofern in einem Zusammenspiel von Raum und Entscheidungsgewalt des Künstlers.

Der Raum ist der Ausgangspunkt der Installationen von Friederike Warneke (geb. 1960, lebt in München). Zunächst untersucht sie sein Volumen, seine Form, seinen Rhythmus und entwickelt daraus ihre Arbeiten. Ihre teilweise raumgreifenden Wandarbeiten nennt die Künstlerin „Materialbilder“. Sinnlich erfahrbare Begriffe wie haptische Qualität, Struktur und Formbarkeit sowie Dichte, Transparenz, Schwere und Leichtigkeit, Härte und Weichheit spielen beim Entstehen der Bilder eine wesentliche Rolle.

Stucken Art Consulting, Aichach

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