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29. Juni – 4. September 2022
Eröffnung & Gartenfest: Dienstag, 28. Juni 2022, 19 Uhr

Neïl Beloufa
Pandemic Pandemonium

Im Werk des vielfach ausgezeichneten, französisch-algerischen Video- und Installationskünstlers Neïl Beloufa ist Macht ein zentrales und wiederkehrendes Thema. Seine Arbeiten handeln von gängigen Praktiken der Datensammlung und digitalen Überwachung, von nationalistischen Ideologien, postkolonialen Weltverständnissen, sozialen Konflikte zwischen Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften, von Hegemonie und Unterdrückung auf der einen Seite, und der Macht der Bilder hinsichtlich unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit auf der anderen. In Videos, Spielfilmen, Skulpturen und technologisch komplexen Installationen nähert er sich der Gesellschaft der Gegenwart an, die durch digitale Interaktion zugleich repräsentiert und vermittelt wird und versucht Kontrollmechanismen freizulegen.

Fiktion und Realität können hier verschmelzen, wobei es für BetrachterInnen nicht immer möglich ist, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden. Formal sind seine Arbeiten an das Vokabular des Informationszeitalters –Internet, Videospiele, Reality-TV, CCTV Kameras und politische Propaganda – angelehnt. In immersiven Installationen setzt er vorhandene Informationen zusammen, bringt wie ein Redakteur das vielschichtige Material in (immer) neue Ordnungen. Er verzichtet dabei auf moralische Wertungen und macht so die heute vorherrschend fragmentierte, oft von Stereotypen geprägte Wahrnehmung der Realität erfahrbar. Beloufas Werk stellt somit eine künstlerische Reflexion der Gegenwart und der Lebensentwürfe im digitalen Zeitalter dar.

Seine Ausstellung in der Secession ist die erste institutionelle Einzelausstellung in Österreich.

Neïl Beloufa, geboren 1985 in Paris, lebt und arbeitet ebenda.

Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch.

Programmiert vom Vorstand der Secession Kuratiert von Bettina Spörr