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Nanne Meyer ist eine der bedeutendsten Zeichnerinnen ihrer Generation. Sie lebt in Berlin und hat dort seit 1994 eine Professur an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Geboren 1953 in Hamburg erforscht sie seit den frühen 1980er Jahren das Medium Zeichnung, das sie nachhaltig geprägt hat. Ihr produktives, von Erfindungsreichtum wie Humor gekennzeichnetes Werk fand früh Anerkennung durch Stipendien und Auszeichnungen und in internationalen Museumsausstellungen sowie mit zahlreichen Publikationen.

Im Zentrum unserer Ausstellung stehen Nanne Meyers neue Werkzyklen Hauchblätter und Vorhang sowie neue Zeichnungen aus den Serien Papierperspektive und Landkarten. Ergänzend dazu zeigen wir ältere Arbeiten, die im Bezug zu den neuen stehen.

Grundlage der 2008/09 entstandenen Werkzyklen Hauchblätter und Vorhang sind zufällig übereinander gedruckte Blätter, die 2003 bei der Drucklegung des im Gimlet Verlag erschienenen Buchs Luftblicke anfielen. Mit einem zeitlichen Abstand von fünf Jahren hat Nanne Meyer diese Makulaturbögen mit Dispersionsfarbe so übermalt, dass die darunter liegenden Drucke noch leicht durchschimmern. Die im Zyklus Hauchblätter auf die Dispersionsfarbe neu gezeichneten Gesichter, Pflanzen, Städte, Jalousien, Gitter oder Fensterstrukturen erhalten gerade durch diese Unschärfe und räumliche Distanz eine besonders berührende Präsenz. Ahnungen vermischen sich mit der Unmittelbarkeit des Augenblicks. "Irgendwo, irgendwer, wir?" hat Nanne Meyer zu diesen Arbeiten notiert. "Die Grenzen zwischen hier und dort, irgendwer oder wir verwischen. Zeit, Schichtungen, Zufall und Plan sind die Parameter für diese Zeichnungen."

Nanne Meyer und wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Im neuen KUNSTFORUM International Bd. 196: Zeichnen zur Zeit, ist ein Beitrag des Herausgebers Reinhard Ermen über Nanne Meyer erschienen.

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Nanne Meyer
Luft anhalten