press release only in german

Eröffnung: 18. Juni 2008, 19 bis 21 Uhr

Am Montag, den 9. Juni 2008, ist die Künstlerin Nan Hoover in der Berliner Charitée nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Sie wurde 77 Jahre alt.

Nan Hoover studierte an der Corcoran School in Washington, D.C., wo sie ihre Karriere als Malerin und Bildhauerin begann. 1969 verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach Amsterdam und nahm dort auch die niederländische Staatsbürgerschaft an. Hier machte sie Anfang der siebziger Jahre ihre ersten Erfahrungen mit der Fotografie und der Videokunst. Dies wurde ihre Hauptkunstrichtung und machte sie zu einer international anerkannten Medienkünstlerin. Akademisch hat sie vor allem am San Francisco Art Institute und an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg gewirkt. In ihrer neuen Heimat, den Niederlanden, leitete sie zudem die Multimediaklasse an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Von 1987 bis zur ihrer Emeritierung 1997 war sie schließlich Professorin für Video und Film an der Kunstakademie Düsseldorf als Nachfolgerin von Nam June Paik. Seit 2005 lebte und wirkte sie in Berlin.

Ihre Werke wurden unter anderem im Museum of Modern Art in New York City, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Kunstmuseum Bern, der Neuen Pinakothek in München, der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, Kunsthaus Zürich und in der Kunsthalle Darmstadt ausgestellt. Zudem nahm sie mit ihren Werken an der documenta 6 und 8 und der Biennale in Venedig teil.

Seit 2003 wurde sie von Sebastian Fath Contemporary in Mannheim vertreten. Ihr letztes Ausstellungsprojekt war die Galerieausstellung in Mannheim, die neben Zeichnungen und Skulptur auch ihre letzte Fotoserie zeigt. Die Fotografien zeigen die Hände der Künstlerin, ein Thema, mit dem sie sich schon sehr früh in ihren Zeichnungen auseinander gesetzt hat. Wie sie in ihrem letzten Interview kurz vor ihrem Tode ausführte, thematisierte sie immer wieder den gestischen Umgang mit ihrem Körper. In zahlreichen Performances wird dies im Zusammenspiel mit Licht sehr eindrücklich von ihr demonstriert. 1978 hatte sie in der Videoarbeit „Impressions“, die zu ihren bekanntesten zählt, ebenfalls das Zusammenspiel von Licht und ihrer Hand, die tänzerisch den Bildschirm wie einen Bühnenraum verwendet, zum Thema. In der ausgestellten Fotoserie hingegen entfällt die Bewegung aufgrund des Mediums und die Hände werden zu ruhenden Gesten und Ausdrucksformen.

only in german

Nan Hoover