press release only in german

Innerhalb der letzten zehn Jahre ist das Internet zu einem der wichtigsten Faktoren in der Informationsgesellschaft geworden und hat unsere kulturellen Aktivitäten verändert: Mit der stetig zunehmenden Demokratisierung der Medien sind neue Gemeinschaften im globalen Netzwerk entstanden, die nach eigenen Regeln funktionieren. Diese neuen Arten von sozialer Software sind Mittel für Kommunikation und Interaktion, doch ist ihre Nutzung mehr durch gesellschaftliche Konventionen geregelt als ursprüngliche Programmeigenschaften.

Offene Foren, wie MySpace, YouTube oder Second Life, sind ein wichtiger Teil der Netzkultur geworden. Um ihre eigenen Inhalte ins Netz zu stellen brauchen die Nutzer heutzutage kein technologisches Spezialwissen mehr und können leichter eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Netzwerken spielen. Das so genannte Web 2.0 erlaubt es ihnen, ihre Meinungen und Standpunkte einer weltweiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei entwickeln sich auch neue Formen der Vermittlung - individuelle Stile, durch die eine neue Authentizität entsteht.

MY OWN PRIVATE REALITY zeigt, wie Künstler das Netz für eine Auseinandersetzung mit der sozialen Software und ihren Auswirkungen auf die tatsächliche Welt nutzen. Die ausgewählten Internet-Projekte befassen sich mit den Veränderungen im Umgang mit dem WWW während der letzten zehn Jahre. Sie diskutieren die neuen Grenzlinien zwischen privat und öffentlich, das Potential des Internets, Identität neu zu definieren, und die Möglichkeit, die eigenen, privaten Gedanken weltweit zu verbreiten. Die gezeigten Arbeiten sind nicht ausschließlich netzbasiert, aber sie alle reflektieren das Phänomen sozialer Gemeinschaften im Internet und die viel beschworene Demokratisierung des Internets, die damit einherzugehen scheint. MY OWN PRIVATE REALITY repräsentiert eine Schnittstelle für die vielfältigen Möglichkeiten vernetzten Handelns und Denkens.

Die Werke der Ausstellung wurden von Sabine Himmelsbach und Sarah Cook ausgewählt, deren Tätigkeit als Co-Kuratorin durch ihre Arbeit für CRUMB, der Online-Datenbank für Kuratoren für neue Medien, unterstützt wird.