Wien Museum MUSA & Startgalerie

MUSA: Museum auf Abruf & Startgalerie Felderstraße 6-8
1010 Vienna

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Eröffnung: Do, 06. Sept. 2007, 19 Uhr

Der Europäische Monat der Fotografie (EMOP) wurde 2004 durch die Städte Paris, Berlin und Wien begründet. Seither wurden auch Bratislava, Luxemburg, Moskau und Rom zu Mitgliedern.

"Mutations I" ist das erste gemeinsame Ausstellungsprojekt des EMOP, das in allen Städten gezeigt und von einer Vielzahl an Begleitveranstaltungen ergänzt wird. Es ist dies der Beginn einer biennal veranstalteten Projektreihe zum Thema zeitgenössische Fotografie und Videokunst.

Aus jeder Stadt des EMOP wurde ein/e KünstlerIn bzw. -kollektiv für "Mutations I" ausgewählt, weil ihre/seine Arbeiten exemplarische Statements dafür sind, wo die Fotografie heute steht: zwischen spontanem, trashigem Reality-Format und sorgfältig geplantem Bildwerk, zwischen Produktion und Postproduktion, zwischen Authentizität und Photoshop, zwischen digitalem Material und einem wieder erwachten Bewusstsein für das Analoge. Ist die Fotografie "im Taumel ihrer technologischen Möglichkeiten" (Günther Selichar) oder weiß sie diese – ganz nüchtern – als Werkzeuge zu nützen? Ist sie "ein Wesen ohne Eigenschaften", wie deutsche Kuratoren sie kürzlich genannt haben, oder versteht sie es – besser denn je – ihre Medienspezifika zu schärfen?

Wie kam die Fotografie dort hin, wo sie heute steht? "Die Entwicklung der Fotografie ist gekennzeichnet durch ständige Neuerungen, jähe Wendungen und unerwartete Entdeckungen. [...] dabei wurde die Frage nach dem Verhältnis der Fotografie zur gegenständlichen Welt einerseits und zur bildenden Kunst andererseits immer neu gestellt [...]." (Thomas Friedrich, dt. Kurator)

Trotz des gemeinsamen Interesses am Medium bzw. an der Frage, wie man gleichzeitig mit und am Medium arbeiten kann, ist es auch ein Zeichen der Zeit, dass die Beiträge der KünstlerInnen nicht unterschiedlicher sein könnten: Vor dem Hintergrund einer hochtechnisierten Informationsgesellschaft, einer Welt der Parallelwelten und einer mit Flexibilität und Interdisziplinarität kalkulierenden Arbeitswelt sind Fotografien entstanden, die das aktuelle Wesen dieser Welt widerspiegeln. Damit repräsentieren sie das Jetzt und die Intention von Mutations I: die Kompatibilität der Fotografie, ihren so weitläufigen Charakter und das veränderte Verständnis, das wir heute als "BildwissenschaftlerIn" vom "Bild" haben. Mutations I setzt Landmarks an Stellen, wo Bild und Abbild, Narratives und Selbstreflektives, Konzeption und Straight Photography einander durchdringen bzw. Realität und Fiktion, ähnlich wie im Roman, auch in der Fotografie Seite an Seite gehen. (Text: Ruth Horak)

Mit Arbeiten von: Beate Gütschow (Berlin), Marek Kvetán (Bratislava), Carine & Élisabeth Krecké (Luxemburg), AES+F (Moskau), Philippe Ramette (Paris), Eva Frapiccini (Rom) und Nina Dick (Wien)