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„Moments suspended in Time“: Das Flüchtige packen, es in der Schwebe halten, ihm eine Form verleihen, das zieht sich als Geste leitmotivisch durch die aktuelle Gruppenausstellung hindurch. Zeit und Raum, in denen sich die Ereignisse entfalten, sich überschlagen oder auf uns hereinbrechen sind deshalb bei allen Unterschieden der künstlerischen Ansätze wichtige Bezugspunkte. Wir haben es mit philosophischen, poetischen, wissenschaftlichen und - in Anlehnung an die Technik des „Suspense“ - mit filmischen Varianten zu tun, mit denen das Ephemere visualisiert, bild-sprachlich umkreist oder modellhaft zu fassen versucht wird.

Scheinbar widersprüchlich zu der Idee vom „angehaltenen Moment“ verhalten sich die Arbeiten von Michal Budny (*1976, Pl), bei denen sich die Zeit oft mit dem Licht verbündet. Sei es, dass der Künstler vergilbte Blätter verwendet, wie bei „Untitled“, 2011. Sei es, dass er Klebeband und andere lichtempfindliche Materialien bevorzugt, die sich, nachdem die Arbeit abgeschlossen ist, weiter verändern werden. Sein Ansatz ist deshalb ein paradoxer, denn es ist gerade das Vergängliche, Prozesshafte, das zum Nachdenken über die unwiederbringlichen Momente anregt.