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Bereits zur Eröffnungsausstellung des Museums im Jahre 2001 bildete die Arbeit „Kompressor“ von Mischa Kuball (Jg. 1959) eine wichtige Position im intermediär angelegten „Dialog der Medien“ des Museums für Gegenwartskunst Siegen. Die Wechselausstellung „Mischa Kuball- Lucky number. Neue Projektionen“ zeigt vom 16. Juli 2004 bis zum 16. Januar 2005 neue Arbeiten des in Düsseldorf lebenden Künstlers aus dem Zeitraum 1999 bis 2003. Neben Projekten für den urbanen öffentlichen Raum beschäftigt sich Kuball seit den frühen 1990er Jahren mit komplex strukturierten, raumbezogenen Mehrfachprojektionen. Die Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen konzentriert sich auf installative Arbeiten des Künstlers, die für den „white cube“ des Galerie- oder Museumsraumes konzipiert wurden, sowie auf exemplarische Arbeiten aus den Bereichen Fotografie und Video. Präsentiert werden vier große raumbezogene Diainstallationen: die titelgebende Arbeit „Lucky number“, „broca’ sche areal“, „Metaphases“ und Kompressor“, 16 Unikatfotografien der Serie „Moderne, rundum“ sowie diverse Videoarbeiten. Mischa Kuball arbeitet bevorzugt mit unaufwendigen technischen Apparaturen. Für seine Präsentation in Siegen verwendet er Diaprojektoren auf rotierenden Trägergestellen, deren Projektionen, durch Spiegelflächen vervielfältigt, als bewegte und einander überlagernde Bilder auf den Wänden, Decken und Böden des Ausstellungsraumes zu erkennen sind. So ergeben sich bildräumliche Schichtungen, die komplexe Choreographien von Licht, Form und Bewegung entstehen lassen. Dabei geht Kuballs Interesse – anders als das seiner künstlerischen Vorläufer an der Experimentierbühne des Bauhauses oder im Bereich der kinetischen Kunst - über die abstrakt-konkrete Arbeit mit Form, Fläche, Raum und Licht hinaus. Denn die von ihm projizierten Diapositive bringen Zahlen, Zeichen und Bilder ins Spiel, die den Ausstellungsraum zu einem mentalen Raum werden lassen. Neben der ästhetischen Rezeption der sich permanent veränderten räumlichen Gegebenheiten und der partizipatorischen Rolle des Betrachters, dessen Körper je nach Betrachterstandpunkt zur Projektionsfläche wird, ist der Museumsbesucher aufgefordert, die mit den Bildern wachgerufenen Themenhorizonte zu erkennen, zu kombinieren und zu reflektieren.

Pressetext

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Mischa Kuball. Lucky number. Neue Projektionen