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Miron Zownir. Romania Raw
17.05.2019 - 15.06.2019

Vernissage am 16.05.2019 19:00 Uhr

„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“
Robert Capa

Miron Zownir geht an Orte, die wir gern ignorieren. Orte, die sich unterhalb der Oberfläche des bürgerlichen Lebens, oder im Abseits unseres Blickes befinden. Das hat ihm den Ruf eines Underground Fotografen eingebracht. Dieses vergiftete Kompliment birgt allerdings ein Missverständnis, denn der Begriff klammert die hohe ikonografische Qualität seiner Bilder aus. Zweifellos sind Miron Zownir’s Bilder Meisterwerke der Dokumentarfotografie und hängen ganz zu Recht in den bedeutenden Fotomuseen der Welt. Dabei macht es der Künstler den Betrachtern nicht immer leicht - seine Szenen können schockierend sein, aber immer enthalten sie eine poetische Komponente.

pavlov’s dog freut sich, exklusiv ein weiteres und aktuelles Kapitel aus Zownir’s Oeuvre zeigen zu können: Romania Raw - Bilder einer Reise durch Rumänien aus dem Jahr 2018. Hier ist vor allem die Jahreszahl ungeheuerlich, wir sehen uns einer Endzeitstimmung ausgesetzt und werden Zeuge einer unglaublichen Verwahrlosung - und das mitten in Europa, in einem Mitgliedsstaat der EU. Roma Siedlungen, deren Behausungen mit einer Müllkippe verschmelzen, deren Bewohner aus Dostojewskis Totenhaus kommen könnten - das ist eine traurige Realität, die ganz im Gegensatz zu den Postulaten aller Europapolitiker steht. Dahin zu gehen, und ganz im Sinne von Robert Capa, sehr nah dran zu sein - das ist der Verdienst von Miron Zownir.

Michael Biedowicz

Miron Zownir, *1953, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Fotografien aus westlichen Metropolen wie Berlin, London und New York oder dem postkommunistischen Osteuropa wurden weltweit in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, im Fotomuseum Winterthur/Schweiz in den Ausstellungen Darkside I und II (2008/2009), gemeinsam mit den Werken anderer renommierter Fotokünstler, darunter auch Nobuyoshi Araki, Nan Goldin, Robert Mapplethorpe, Weegee, Larry Clark, Robert Capa, Don Mc Cullin u.a.

Einzelausstellungen (Auszug): 1980 Galerie Nagel, Berlin; 1994 Erotik Art Museum, Hamburg; 1988 Gotham Fine Arts, New York; 2007 The Horse Hospital, London, Zürich; 2010 Goethe Institut/Red House, Sofia, Berlin; 2015 Visual Culture Research Center, Kiev; 2016 Deichtorhallen, Hamburg; 2017 Interzone Galleria, Rom; 2017 Art Photo Budapest, Galerie Koppelmann, Budapest; 2017 Art Berlin, Galerie Bene Taschen, Köln; 2018 European Month of Photography, Brotfabrik Galerie, Berlin

Gruppenausstellungen (Auszug): 2009 Fotomuseum Winterthur, Darkside II; 2008 Fotomuseum Winterthur, Darkside I; 2004 Centre de Cultura Contemporania, Barcelona “El Salvaje Europeo”

Bücher (Auszug) : Radical Eye - The Photography of Miron Zownir (Gestalten, Berlin); Down and Out in Mocsow (Pogo Books, Berlin), Berlin Noir (Pogo Books, Berlin); NYC RIP (Pogo Books, Berlin); Ukrainische Nacht (Spector Books)

Literatur: Kein schlichter Abgang, mirandA-Verlag, 2003; Parasiten der Ohnmacht, mox & maritz Verlag, 2009; Umnachtung, mox & maritz Verlag, 2014

Filme: Auf offener Strasse, 1993; Jetzt oder Nie, 1996; Bruno S. - Die Fremde ist der Tod,2003; Valuev Vs Violence, 2006; Phantomanie, 2009; Absturz, 2012; Back To Nothing, 2013/2014