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Nach erfolgreichen Einzelausstellungen im Kunstverein Düsseldorf („Between“) und im Kunstmuseum Stuttgart („Muzeum“) zeigt annex14 nun die Solo Show mit dem Titel „The room upstairs“.   Der Titel „The room upstairs“ wirkt wie ein Zauberstab, verwandelt er doch den realen Galerieraum in einen imaginären Ort, in ein Zimmer im ersten Stock. Damit klingt schon etwas Wesentliches in Bezug zu Micha? Budny’s Schaffen an: die Fähigkeit, alltägliche Situationen und Objekte mit minimalen Mittel so zu transformieren, dass durch sie hindurch der Blick frei wird für das Existenzielle und Poetische.   Wie bei den vorangegangenen Ausstellungen wird Michal Budny auch hier mit kleinen, auf den ersten Blick oft kaum erkennbaren Interventionen die Wahrnehmung der bestehenden Architektur verändern. Deutlich wird zudem, wie das Zusammenspiel von Objekt und Raum immer mehr einem gesamtkompositorischen Verfahren ähnelt, indem beide atmosphärisch wie materiell ineinander verschränkt werden.   Schon immer hat Michal Budny alltägliche, unscheinbare Materialien verwendet, Karton, Klebeband, Folie, Papier, die in sich schon verletzlich sind. Materialien, die rasch Spuren eines Alterungsprozesses aufweisen und deshalb die Vorstellung von Vergänglichkeit in sich bergen. Sinnlich und existentiell erfahrbar wird dies bei den Arbeiten, wo das Klebeband direkt auf die Wand appliziert wird und diese mit all ihren Gebrauchsspuren durchschimmert.

Ähnlich fragil sind die flachen Arbeiten aus Karton, Folie oder Klebestreifen, die manchmal wie Bilder, manchmal wie Spiegel wirken, die wegen ihrer Materialität nur einen unbestimmten, vagen Schimmer des Gegenübers zurückwerfen. Ohne zu zeigen, ohne abzubilden schaffen sie ein faszinierendes Dazwischen. „The room upstairs“ entpuppt sich immer mehr als Vorstellungsraum, als imaginärer Ort der kollektiven und individuellen Erinnerungen und Empfindungen.

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Michal Budny
The room upstairs