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" schon siegt die fiktion über die realität, schon gibt es blut und rätsel, schon habe ich das gefühl mich in einem walt-disney-film zu befinden, aber einem mit humphrey bogart, das heisst, in einem politischen film, " 2002

Michaela Schweiger nutzt die Form des Panoramas als eine Möglichkeit der Simulation städtischen Raums. Ihr gezeichnetes Stadtpanorama zeigt collagenhaft zusammengesetzte urbane Räume, die sich in einer besonderen modernismuskritischen Wendung an der idealisierten Darstellung zukünftiger Städte orientieren, wie sie in den sechziger Jahren von Zeichnern der Walt Disney Company verwendet wurden.

Zugleich werden auf drei Monitoren verschiedene gezeichnete Filme, in denen Personen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft miteinander kommunizieren, zueinander in Beziehung gesetzt. Die Dialoge sind der Chatkommunikation einer virtuellen städtischen Community entnommen und werden auf “analoge" städtische Situationen übertragen. Die Bilder jedes einzelnen Videos erzählen jedoch eine eigene Geschichte. Im Mittelpunkt der Gespräche steht das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum innerhalb der virtuellen, städtischen Gesellschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Stellenwert des Copyrights und der Bedeutung des Sprechens als der dominierenden Handlung innerhalb des digitalen Raums. Durch die Verschiebung von Text und Bild entstehen subtile Brüche, die nach Analogie und Differenz virtueller und analoger Räume fragen und gleichzeitig die Entwicklung “analoger" Stadträume spielerisch erkunden.

Pressetext

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Michaela Schweiger