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Mit der Einführung des €uro als europäischer Währung werden die Auseinandersetzungen der drei dominierenden Wirtschaftsblöcke USA, Japan und EU auf eine neue Ebene gehoben.

Während es für Deutschland strategisch um die Begleichung alter Rechnungen geht, und diesmal die "friedliche", sprich von ihm angestrebte Dominanz auf dem europäischen Kontinent auf der Tagesordnung steht, sind die USA an der Aufrechterhaltung des Bretton Woods Abkommens und der damit verbundenen Festlegung auf den Dollar als Weltwährung interessiert. Waren zu Zeiten der Blockkonfrontation kriegerische Auseinandersetzungen auf Regionen jenseits der Zentren beschränkt, rücken diese immer näher an die erste Welt heran. Entscheidender aber noch ist die immer offenere innerimperialistische Konkurrenz um Einflußsphären und die damit verbundene Neupositionierung im Wettlauf um strategische Rohstoffe. Was in der Konsequenz wieder neue Konflikte nach sich ziehen wird.

Innerstaatlich lässt sich parallel dazu ein faschistisch-werden feststellen. Hierbei werden eine Absenkung der Massenkaufkraft, die Zerschlagung sozialer Sicherungssysteme und die repressive Umgestaltung der öffentlichen Sphäre als Modernisierung und Anpassung an die globale Konkurrenz verkauft.

In Deutschland findet dies unter dem Schlagwort Agenda 2010 statt.

Die beiden Künstler Michael Dreher (Frankfurt/Main) und Thomas Kilpper (Berlin) haben für den Berliner Austellungsraum "Fleisch" auf der Karl-Marx-Allee ihre Installation Agenda 2010 entwickelt, in der die Dringlichkeit einer grundsätzlichen Neuerung der verschiedenen Gesellschaftsmodelle Thema und Ausgangspunkt sind.

Auf der einen Seite steht Karl Marx, als einer der historischen Grundlagen-Stifter der Kommunistischen Idee. Auf der anderen Seite steht das Geld - Motor für Profit und Mittelpunkt der kapitalistischen Gesellschaft, hier in Form der drei mächtigsten westlichen Währungen Yen, Euro und Dollar. Beide Seiten werden spezifischen natürlichen Attacken und 'Grundbedürfnissen der Basis' ausgesetzt.

Es bleibt zu untersuchen, ob und in welcher Verfassung die Kontrahenten dieses Spiel überleben werden. Agenda 2010 ist ein sechswöchiges 'work in progress', das bis 13. März rund um die Uhr zu sehen und zu beobachten sein wird.

Pressetext

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AGENDA 2010 Michael Dreher + Thomas Kilpper