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Meret Oppenheim (1913 Berlin -1985 Basel) war eine der eigenwilligsten Künstlerinnen, deren Oeuvre – Malerei Skulptur, Zeichnung, Designobjekte und Dichtung – einen bedeutenden Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts darstellt. Wie kaum eine Künstlerin hat sie zeitlebens experimentiert, gesucht, verworfen und wieder völlig Neues in Angriff genommen.

Meret Oppenheim ist in Süddeutschland und der Schweiz aufgewachsen. Als 18-Jährige sucht sie in Paris den nötigen Freiraum, um Künstlerin zu werden. 1933 stellt sie gemeinsam mit Man Ray, Max Ernst, René Magritte, Juan Mirò, Salvador Dali, Yves Tanguy und Wassily Kandinsky im 6. Salon des Surindépendantes aus, einer Ausstellung, der weitere Auftritte mit den Surrealisten folgen. In Paris legt Meret Oppenheim den Grundstein zu ihrem Mythos, als sie sich von Man Ray für eine Reihe erotischer Fotografien ablichten lässt.

Ihr wohl bekanntestes Werk – Das Frühstück in Pelz, eine Kaffeetasse mit Untertasse und Löffel, überzogen mit chinesischem Gazellenfell, vollendet Meret Oppenheim im Jahr 1936. In der Pariser Galerie Ratton erregt die Pelztasse großes Aufsehen und wird kurz darauf für das Museum of Modern Art in New York gekauft. Von nun an sollte Meret Oppenheim auf dieses Objekt reduziert werden. Mit einem Schlag ins Rampenlicht des Surrealistenkreises katapultiert, verkraftet Meret Oppenheim diesen unerwarteten Erfolg nur schwer. 1937 kehrt sie in die Schweiz zurück, wo sie sich mit der Traumtheorie von C.G.Jung befasst. Im Angesicht einer beginnenden Schaffenskrise entstehen Bilder, die sie als „romantisch-anekdotisch-illustrativ“ bezeichnet. Klein und gegenständlich gemalt, zeigen sie oftmals eine von Tieren bewohnte Märchen- und Traumwelt.

Von den 1950er Jahren bis zum Ende ihres Lebens findet sich ein reiches Repertoire an Himmelbildern in ihrem Werk. Meret Oppenheim nimmt aber auch das Romantische in ihre Werke auf. In zahlreichen Werken aus den 1970er Jahren macht die Künstlerin das Verborgene und Unsichtbare zu ihrem Thema. Sehr oft blitzt ein subtiler Humor in ihrem Werk auf und ihr Spieltrieb wie auch ihr Faible für kreative Inventionen werden immer wieder deutlich.

Die in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern entwickelte Ausstellung in der Städtischen Galerie Ravensburg bietet einen retrospektiven Überblick über das gesamte künstlerische Schaffen von Meret Oppenheim. Im Wesentlichen stammen die Exponate aus dem familiären Umfeld und dem Nachlass der Künstlerin, der vom Kunstmuseum Bern verwaltet wird.

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Meret Oppenheim
„mit ganz enorm wenig viel“
Retrospektive in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern