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Stacheldraht, gefallene Soldaten und Totenköpfe sind wiederkehrende Motive in der Ausstellung der Heinrich-Ehmsen-Stiftung in der Stadtgalerie. Als junge Männer mussten die drei in Kiel geborenen Künstler Heinrich Ehmsen (1886-1964), Friedrich Peter Drömmer (1889-1968) und Adolph Meyer (1894-1988) in den Krieg ziehen. Ihre Erlebnisse verarbeiteten sie in expressionistischen Gemälden und Zeichnungen.

Die Künstler griffen auf Motive der christlichen Ikonographie zurück, um Schrecken, Leid und Untergang darzustellen, und verknüpften sie mit neuen politischen Symbolen. So lässt etwa Drömmer in einer Mixtur aus den Bildthemen Christi Himmelfahrt und Jüngstem Gericht eine Heilandsfigur durch die rote Fahne der kommunistischen Revolution hindurch aufsteigen. Besonders herausgestellt ist in der Ausstellung das Gemälde „Störungsrechnung“ von Ehmsen, das, nach dem 2. Weltkrieg entstanden, apokalyptisch die Zerstörung der Welt und ihre Auslöschung darstellt.

Drömmer und Meyer hielten sich unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg in Kiel auf und waren hier Mitglieder der 1919 begründeten Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft. Ehmsen lebte in München und arbeitete bereits seit 1918 an seiner Werkgruppe der Revolutionsbilder. Der Ausstellungstitel MENSCHHEITSDÄMMERUNG bezieht sich auf eine Anthologie expressionistischer Lyrik, die Kurth Pinthus 1920 herausgab.

Die Ausstellung der Heinrich-Ehmsen-Stiftung in der Stadtgalerie Kiel erinnert an das Ende des 2. Weltkrieges vor 60 Jahren mit Bildern vom Beginn des 20. Jahrhunderts – gemalt als eindringliche Mahnung vor Krieg und Gewalt.

Pressetext

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Heinrich-Ehmsen-Stiftung in der Stadtgalerie
MENSCHHEITSDÄMMERUNG

Gemälde und Zeichnungen von Heinrich Ehmsen, Friedrich Peter Drömmer und Adolph Meyer