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Max Weiler war über seinen Rang als Maler hinaus einer der bedeutendsten und produktivsten europäischen Zeichner seiner Generation. In über sieben Jahrzehnten konnte er ein Werk von großer innerer Stringenz schaffen, das sich aber immer wieder zu wandeln vermochte und in der Abfolge der Werkgruppen kaum je redundant zu werden droht. Vergeblich wird man nach tief greifenden Brüchen Ausschau halten, obgleich der Rhythmus der Zeichnungsserien durchaus von merkbaren Zäsuren gekennzeichnet ist, die das Resultat seiner intensiven Auseinandersetzung mit den zeitgleichen Diskursen abstrakter und gegenstandsloser Kunst sind. Dieser Künstler war permanent auf der Suche, über unbegangene Wege aus seinen ureigenen Mitteln zu Neuem vorzustoßen. Immer wieder vermochte er dabei das jeweils „völlig Neue“ dialogisch aus dem bereits erarbeiteten Eigenen und durchaus gewagten Experimenten zu entwickeln. „Ich glaube, dass ich in einem langen Prozess, durch stete Auslese aus dem, was ich sah, und Anpassung aller Formen, die ich sah, an meine eigenen zu dem gekommen bin, was ich jetzt mache. Dieses entspricht halbwegs meinem Traum von der Darstellung des Wirklichen“ (Max Weiler 1979). Diese erste Retrospektive des zeichnerischen Werks Max Weilers in Deutschland wurde durch ein 6 Jahre andauerndes Forschungsprojekt möglich, über das an der Wiener Albertina die ca. 3600 Zeichnungen des Künstlers vollständig erfasst werden konnten. Ab Anfang 2013 wird die Online-Schaltung dieses Projekts erfolgen.

Die Ausstellung verfolgt Weilers Entwicklung von den frühen dreißiger Jahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Seine Kunst verkörpert eine spezifische Form der internationalen Moderne. Sie spricht eine eigene Sprache und reagiert dennoch sensibel auf die Veränderungen der Zeit. Die Natur sah Weiler als Prozess permanenten Werdens und Vergehens, als eine kosmische Ordnung, der er in alternativen Bildformen, jenseits der Landschaft, Ausdruck verlieh.

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Max Weiler
Der Zeichner
Staatliche Graphische Sammlung München in der Pinakothek der Moderne
Kurator: Michael Semff