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1984 entscheidet sich Max Wechsler für einen Verzicht auf Farbe und Pinsel. Der 1979 begonnene Weg in die Abstraktion konzentriert sich jetzt auf gedruckte Schrift. Der Anblick zusammengepresster Zeitungen werden für den Künstler Auslöser für ein malerisches Werk ohne Malerei. Fotokopiermaschine, Schere, Leim und Binder bilden die Ausgangsbasis für Materialbilder, die er als Serie unter dem Titel „papiers marouflés“ zusammenfaßt. Ein vielfaches Kopieren von Kopien entwickelt sich auf dem Bildträger zu „subtil geschichtetem Raumgeschehen“, das den Betrachter „reichste kleine Welten, im Distanzblick aber malerische Gesamtheit“ erfassen läßt. (Andreas Haus*)

„Als Kind hat mich Berlin mit dem ihm eignen Licht durchdrungen, schwer zu beschreibende Empfindungen begleiten mich noch heute. Genau diese er-innerte Wahrnehmung, mitgenommen ins Exil, und der plötzliche Entzug der Muttersprache hinterließen in mir ein Gefühl des Mangels. Diese Fährte verfolge ich, wie die verschiedenen Werkvariationen es noch erkennen lassen, um mir das Damals… der Sprache, des Wortes, des Buchstabens… wieder zu Eigen zu machen.“ (Max Wechsler) Max Wechsler wurde 1925 in Berlin geboren. 1939 mußte der 13-jährige allein vor den Nazis er nach Paris fliehen, wo er heute noch lebt und arbeitet. 2006 ehrte ihn das Ausstellunghaus Villa Oppenheim in Berlin( zum ersten Mal in seiner Heimatstadt) mit einer Präsentation von 100 Arbeiten. – Der Künstler ist in Museen, Sammlungen und namhaften Galerien vertreten. Die Ausstellung ist eine Premiere für die Stadt Potsdam und eine Bereicherung für die zeitgenössische Kunstszene der Landeshauptstadt.

Für 1913 ist eine umfangreiche Publikation seines Werkes im Jovis Verlag Berlin geplant.

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Max Wechsler
Schriftfragmente im künstlerischen Prozess
Kurator: Mathias Niehoff
Ort: Kunstverein kunsthaus potsdam