Kunsthalle Bremen

KUNSTHALLE BREMEN & KUNSTVEREIN BREMEN | Am Wall 207
28195 Bremen

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Sport durchdringt heute nahezu alle Lebensbereiche. Er gehört zum modernen Lifestyle, er wird zum populären Massenspektakel oder verleiht elitäres Prestige. In Deutschland begann Siegeszug des Sports vor über hundert Jahren: Max Liebermann war der erste deutsche Künstler, der sich in zahlreichen Gemälden mit diesem Thema auseinandersetzte. Sport und Impressionismus

Die Ausstellung untersucht erstmals Max Liebermanns Blick auf Bewegung und Sport und erzählt zugleich die Geschichte vom Reiten, Tennis und Polo in der Kunst. Werke von Edgar Degas, Édouard Manet und Henri de Toulouse-Lautrec veranschaulichen Liebermanns Inspiration durch die französische Malerei und Graphik. Seine Darstellungen der Tennis- und Polospieler sind in Frankreich und Deutschland ohnegleichen. Die Einzigartigkeit seiner Motive wird durch die Betrachtung ausgewählter Werke englischer und deutscher Zeitgenossen wie John Lavery oder Max Slevogt deutlich.

Reiten, Tennis, Polo

Motive vom Reiten, Tennis und Polo beschäftigten Liebermann vor allem in der Zeit von 1900 bis 1914. Sie vermitteln ein Bild des wilhelminischen Großbürgertums, das sich in seinen Freizeitbeschäftigungen am englischen Sportsman orientierte. Der Sport erfüllte auch wichtige gesellschaftliche Funktionen. So galt Tennis als "Flirtsport", die eingezäunten Plätze verspottete man als "Verlobungszwinger".

Populärer Wettkampf in den 20er-Jahren

In den zwanziger Jahren begannen jüngere Künstler, den Sport als Thema zu entdecken. Vor allem populäre Massensportarten wie Fußball oder Boxen entdeckten sie als Motiv. Die Boxerdarstellungen von Willy Jaeckel, Renée Sintenis oder Rudolf Großmann spiegeln diesen Wechsel des Blicks vom eleganten Rasensport auf dem Lande zum schweißtreibenden Körpereinsatz im urbanen Sportpalast.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin, wo sie vom 19. März bis 26. Juni 2017 zu sehen ist.