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Im ersten Teil des Ausstellungszyklus „Inszenierte Träume I/II“ zeigen die Künstler Matvey Slavin (1987) aus St. Petersburg und Nana Rosenørn Holland Bastrup (1987) aus Kopenhagen Zeichnungen und Grafiken. Mit Humor und einem ironischen bisweilen sarkastischen Blick auf die Gesellschaft und die eigene Situation als junge Nachwuchskünstler inszenieren Matvey Slavin und Nana Bastrup ihre Träume und Wünsche.

Die sozialkritischen Arbeiten von Matvey Slavin führen in alptraumhaften Visionen die Idiotie einer Gesellschaft vor. Die Bezüge zu Georg Grosz oder auch Otto Dix sind in den satirischen Zeichnungen deutlich zu erkennen: Die farbigen Arbeiten zeigen Menschengruppen als fratzenhafte Gestalten mit verzerrten Gesichtszügen. Die übertriebenen Gesten und groteske Überzeichnung der dargestellten Personen lassen den aktuellen Alltag zum Alptraum werden. Auch in den Landschaftszeichnungen vermischen sich Traum und Realität. Matvey Slavin bindet in die Landschaften einzelne Bildzitate und Ausschnitte berühmter Kunstwerke ein und setzt sie neu zusammen. So entstehen phantastisch-groteske Szenarien, eine absurde Kunstwelt.

In Nana Bastrups Arbeit „Remembering“ wird das Zitat zur Parodie. Werke etablierter Künstler stellt sie humorvoll-ironisch in Bezug zum eigenen, künstlerischen Selbstverständnis. Die Künstlerin selbst interagiert als Teil der Collage mit den etablierten Werken der Kunst, deren Eigenschaften sie in parodistisch überzeichneter Weise hervorhebt: In ihren Arbeiten streitet sich die Künstlerin mit einer Figur von Alberto Giacometti, schreit in der Manier Edvard Munchs oder spielt mit dem „Balloon Dog“ von Jeff Koons. „Remembering“ ist der augenzwinkernde Kommentar einer jungen Künstlerin mit der Traumvorstellung, dass der eigenen künstlerischen Arbeit dieselbe Aufmerksamkeit zuteil wird wie den Werken der berühmten Künstlerkollegen, - oder Rebellion gegen die allgegenwärtige Präsenz und Vorbildfunktion des Kunstestablishments?

Auch die im Rahmen ihrer Zusammenarbeit als Künstlerduo „Enfants Terribles“ entwickelten Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum spielen mit kunsthistorischen Bezügen, dem Verhältnis von Künstlernachwuchs zur etablierten Kunstszene. In ihrer Kunstaktion 2012 auf dem Plateau der Hamburger Kunsthalle umstellten die Künstler die berühmte Spinnenskulptur „Maman“ von Louise Bourgeois mit einer Vielzahl kleiner Spinnenkinder. Der Nachwuchs versammelt sich um das Vorbild - nacheifernd oder aufbegehrend?

Im zweiten Teil des Ausstellungszyklus im Herbst 2013 werden in der Galerie Kurt im Hirsch Arbeiten gezeigt, die das Künstlerduo gemeinsam konzipiert und realisiert hat.

Ausstellung am 13. und 18. - 20. Januar 2013

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Matvey Slavin und Nana Bastrup. Inszenierte Träume I/II