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Matthias Dornfeld reagiert mit jeder neuen Farbsetzung und Formwahl auf vorangegangene Aktionen. Dabei bezieht er auch „Fehler“ mit in die Komposition ein, gesteht ihnen Raum im Bild zu und erklärt sie zum Teil des Ganzen. Ein fast schon therapeutischer Ansatz, der als Klischee, mit esoterisch belasteten Motiven wie der Spirale auf die Spitze getrieben, eine Stärke dieser Malerei bedeutet. Durchaus bewusst werden die verschiedenen Mittel der Malerei im Arbeitsprozess durch- und gegeneinander ausgespielt und erfahren so eine intensive Reflexion. Oder anders ausgedrückt: das malerische Denken wird durch den Vorgang des Malens im Bild anschaulich gemacht. Zu den Merkmalen dieser analytischen Vorgehensweise zählt auch die Offenheit des malerischen Prozesses, der scheinbar unbegrenzt fortgesetzt werden kann, wenn ihm nicht ein, rein subjektiv zu bestimmender Abschluss gesetzt wird. Der ist dann erreicht, wenn die sich widersprechenden Elemente auf der Fläche – Linie und Farbe, Gegenstand und Abstraktion – nicht mehr be- und verdrängen, sondern in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander treten. Die Analyse stellt hier jedoch keinen Selbstzweck dar. Vielmehr gelingt es Dornfeld erst so selbst gesteckte oder als akademisch empfundene Grenzen der Malerei zu erkennen, zu überschreiten und dem Bild eine neue Identität zu geben.

Auszug aus einem Text von Doris Mampe. Pressetext

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Matthias Dornfeld