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press release only in german

Eröffnung: Freitag, 26. März 2004, 19 Uhr

Matthias Bitzer zeigt in der KUTTNER SIEBERT Galerie erstmals einen umfangreichen Einblick in sein künstlerisches Schaffen. Die disparate Erscheinung der einzelnen Arbeiten zueinander verdichtet sich in ihrer Anordnung zu einer Installation, die sowohl auf inhaltlicher wie formaler Ebene spannungsreiche Bezüge offenbart.

Die zentrale Arbeit in den Räumen der Galerie markiert eine Wandmalerei des Künstlers. In ihrer kristallinen Struktur verdichten sich die Linien zu dynamischen Kraftfeldern. Die Arbeit veranschaulicht sowohl den Übergang von Gegenstand und Raum und fungiert darüber hinaus als Schnittstelle zwischen dem Dekor und der Strenge der weiteren Werke. Die Wandmalerei ebenso wie die Bildtafel mit ihren splitterigen Formbrechungen erinnern an die zumeist grafisch schlichten Entwürfe angewandter Kunst und Mode aus der Hand des Futuristen Giacomo Balla oder einer Warwara Stepanowa, also Vertretern der künstlerischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts. Eine auf den ersten Blick gänzlich konträre Bildauffassung kommt in den Aquarellen weiblicher Fotomodelle zum Ausdruck. Die Vorlagen hierzu finden sich in Mode- und Lifestylemagazinen. Das Ornament kehrt hier wieder zur Kleidung zurück oder hinterlegt die Akte mit einem Geflecht feinnerviger Farbstrahlen (Beispiel).

Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Werkbeispiele erweckt eine Polarisierung von Rationalität und Emotionalität sowie Figur und Abstraktion. Die Spraybilder (ektoplasma 1, ektoplasma (abyss)) des Künstlers verstehen sich als Essenz beider konträrer Pole. Ihre Machart verrät eine bewusst gesetzte Geste, zugleich jedoch veranschaulicht die Darstellung eines amorphen Raumes die unabwägbare Größe emotionaler Spontaneität.

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Matthias Bitzer