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Mathilde ter Heijne entwickelt ihre Projekte häufig vor dem Hintergrund feministischer Theorien in der Auseinandersetzung mit matriarchal organisierten Sozialsystemen sowie mit prähistorischen und zeitgenössischen fremden Kulturen. Sie reflektiert die Rolle der Frau bei der Bildung kultureller Identität und der Vermittlung von Wissen in diesen Zusammenhängen. Unter diesem Thema führt die aktuelle Einzelausstellung "ANY DAY NOW" Installationen, Soundskulpturen, Fotos und Videos aus verschiedenen Schaffensphasen zusammen. Während eines Aufenthalts als Stipendiatin von Platform Garantie, Istanbul, in 2010 entwickelte Mathilde ter Heijne mehrere neue Projekte, darunter OLACAK, eine gemeinsam mit Frauen von Women’s Product Market geschaffene 30 Meter lange Stoff-Schlange. Daneben entstand ein Rapsong aus Texten der Frauen zu ihrer Lebenssituation. Das Projekt UNKNOWN WOMEN, eine Serie großformatiger schwarz-weiß Fotos unbekannter Frauen, knüpft an die seit 2005 entwickelte Postkartensammlung WOMAN TO GO an, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Die mehrteilige Installation GIVE AND TAKE bedient sich der Strategien alternativer ökonomischer Systeme wie der Tauschgesellschaft oder der Ökonomie des Schenkens. Kunstwerke zum Mitnehmen sollen zur Reflexion des eigenen Verhaltens beim Geben und Nehmen anregen. Weitere Arbeiten in der Ausstellung: F.F.A.L. (Soundinstallationen, 2003), NO DEPRESSION IN HEAVEN (Video, 2004), CONSTRUCTING MATRIARCHY (Video, 2008), EXPORT MATRIARCHY (Installation, 2007), RED, BLACK, SILVER AND WHITE (Installation, 2009). Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit Interviews u.a. von Pinar Ilkkaracan, Asena Günal, Christina von Braun, Pirkko Fihlman und Messanh Amedegnato. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Kunsthalle Nürnberg mit LENTOS, Kunstmuseum Linz. Am Eröffnungsabend wird die Performance DOUBLE ACTION aufgeführt, die Mathilde ter Heijne zusammen mit Jen Ray konzipiert hat. Fünf Frauen werden an einem Altar magische Akte vollziehen. Obwohl sie dazu die alten Traditionen des Aufsagens von Sprüchen und dem Gebrauch magischer Symbole und Schriften bedienen, rufen sie bei dieser Handlung eine moderne Substanz an: das Geld.

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Mathilde ter Heijne
Any Day Now