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Die Ausstellung stellt das Werk der amerikanischen Komponistin und Künstlerin Maryanne Amacher (1938-2009) vor, die zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik zählt. Amacher studierte in den 1960er Jahren bei Karlheinz Stockhausen, arbeitete in den 1970er und 1980er Jahren mit John Cage und Merce Cunningham zusammen und war Fellow am Center für Advanced Visual Studies am MIT in Cambridge/MA. Sie experimentierte früh mit der Beziehung von Klang und Raum und erforschte die physiologischen Bedingungen des Hörens. Zu Berlin hatte Amacher spätestens seit ihrem einjährigen Berlin-Aufenthalt als Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD 1986 eine enge Beziehung und realisierte zahlreiche Projekte in der Stadt, die einen großen Einfluss auf die Berliner Szene hatten. Trotz ihrer aktiven Rolle und ihres großen Einflusses auf jüngere KünstlerInnen als eine Art "Künstler-Künstler", nicht zuletzt aufgrund ihrer langen Lehrtätigkeit, ist Maryanne Amacher bis heute in Europa vor allem einem spezialisierten Publikum bekannt.

Die Ausstellung „Intelligent Life“ zeigt erstmals einen umfassenden Überblick mit selten gezeigten Archivmaterialien, Fotografien, Partituren und Tonaufnahmen der Künstlerin. Im Zentrum der Präsentation stehen zwei umfangreichen Werkgruppen, die Serie "City-Links" (1967-1988) und "Intelligent Life", an der Maryanne Amacher seit den 1980er Jahren intensiv arbeitete, die beide mit den Möglichkeiten neuer Technologien experimentieren. Die Ausstellung verfolgt den interdisziplinären und forschenden Arbeitsansatz von Maryanne Amacher und untersucht ihren Einfluss auf die zeitgenössische künstlerische und musikalische Praxis.

Als Teil der Ausstellung finden ein Workshop mit Musiker/innen und Künstler/innen statt, in dem verschiedene Möglichkeiten einer Aufführungspraxis für Maryanne Amachers Werk diskutiert und erprobt werden. In ihrem unveröffentlichten Skript "Intelligent Life" skizzierte Amacher ein zukünftiges Labor, "Supreme Connections, Inc.", das sich mit radikaler Klangforschung beschäftigt. In Anlehnung an diese imaginäre Institution untersucht der Workshop Amachers Arbeitsmaterialien und –methoden, um Modelle für die zukünftige Präsentation ihrer Werke zu entwickeln. An zwei Samstagen werden "Ergebnisse" dieses Amacher-Studienzentrums öffentlich präsentiert, zusammen mit Vorträgen, Diskussionen und Konzerten.

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Maryanne Amacher
“Intelligent Life”
Ein Projekt des Berliner Künstlerprogramms
kuratiert von Axel John Wieder
in Zusammenarbeit mit Bill Dietz, Micah Silver und Robert The  (Maryanne Amacher Archive, Kingston, NY)