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Maruša Sagadin Die Ökonomisierung der Lebenswelt bietet eine Auseinandersetzungsfläche, die immer wieder in Form verschiedener Motive in der Arbeit von Maruša Sagadin aufscheint. Dabei interessieren die Künstlerin sowohl größere Zusammenhänge, wie die fortschreitende Vermarktung des Stadtraums, als auch das konkrete persönliche Erleben der Einzelnen, zum Beispiel in Bezug auf Hierarchien am Arbeitsplatz. Ihre formal häufig durch Verfahren der Architektur inspirierten Installationen oder textbasierten Collagen fragen nach dem Wert des menschlichen Lebens im kapitalistischen Alltag. Durch das gleichzeitige Einbringen subkultureller Sprach- und Bildmittel verharren ihre Arbeiten nie nur auf der Ebene der Analyse, sondern deuten zugleich auch immer auf die Veränderbarkeit der Verhältnisse.

Anna Witt Anna Witts Videos basieren auf Situationen, die sie in öffentlichen Räumen und mit bestimmten Gruppen herstellt. Durch Handlungsaufforderungen provoziert sie Kommunikation. Zum Beispiel lädt sie andere ein, mit ihr im Stil von Security-Firmen zu patrouillieren, oder sie diskutiert die politischen Forderungen der Bewohner einer Wohnsiedlung mit Passanten. In einer anderen Aktion bringt sie Soziologen dazu, ihre Thesen über Hip-Hop-Kultur in einem als Video inszeniertem Rap-Battle gegenüber richtigen Rappern vorzutragen. Durch unerwartete Konfrontation bringt sie Leute dazu, sich mit ihrem Umfeld, anderen Gruppen und mit ihren eigenen Einstellungen zu beschäftigen. Austausch, Reibung und Kommunikation sind Optionen, die Witt der gesellschaftlich produzierten Lethargie und Politik der Vereinzelung entgegen stellt.

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Marusa Sagadin, Anna Witt
Kurator: Sören Grammel